Wo die wilden Tiere wohnen

Kempfeld · Ein kränkelnder Luchs, zahlreiche Wildkatzen, die ausgewildert werden mussten, und fünf junge Zicklein, die ganz überraschend geboren wurden - wer glaubt, im Wildfreigehege Wildenburg bei Kempfeld wäre in der eigentlich kalten Jahreszeit nichts oder nur wenig los, irrt gewaltig.

Kempfeld. Ruhige Jahreszeit? Pustekuchen: "Wir haben alle Hände voll zu tun", erklärt Gisbert Geisler, der Leiter des Wildfreigeheges in Wildenburg. Der 72-Jährige und seine Frau Doris sind schon seit sieben Jahren ehrenamtlich in dem Freigehege aktiv. Pro Woche kümmern sie sich vier Tage lang rund um die Uhr um die Tiere. An Arbeit mangelt es den Senioren und den fünf Mitarbeitern nicht. Ein Überblick über die aktuellen Entwicklungen.
Nachwuchs bei den Ziegen



Riesengroß war die Überraschung, als plötzlich fünf neugeborene Ziegen zwischen ihren Müttern herumturnten. Da war schnelles Handeln gefragt. Weil in dem Gehege nämlich auch Füchse und der Uhu ihre Runden drehen, mussten die Neugeborenen schnell eingefangen und mit den Muttertieren in Sicherheit gebracht werden. Da traf es sich gut, dass die Auffangstation für Wildkatzen gerade leer stand. Hier fanden die Ziegen samt ihrem Nachwuchs ein neues Domizil.
Vor wenigen Wochen erst waren die letzten Wildkatzen ausgewildert worden - seit Herbst 2012 immerhin schon 19 Stück. Immer wieder kommt es vor, dass Bürger junge Wildkatzen in dem Wildfreigehege vorbeibringen - in der Annahme, es handele sich um ausgesetzte Hauskatzen. Verletzte und verwaiste Katzen werden zunächst zur Quarantäne bei Tierärztin Francesca Saxler in Idar-Oberstein gebracht. Untersuchung, Entwurmung und Impfung folgen, dann kommen die Tiere in die Auffangstation. Und nach einer Intensivbetreuung werden die Türen der Station geöffnet, und es geht ab in die Freiheit. Von diesem Angebot haben bislang alle Samtpfoten Gebrauch gemacht. "Nur Shiwa, unser Kater, weigert sich beharrlich, uns zu verlassen", berichtet Gisbert Geisler. Der Gehegeleiter hofft, dass sich das ändert, wenn die Paarungszeit beginnt und der Kater auf Brautschau geht.
Vielleicht wollte Shiwa aber auch nur dem kränkelnden Luchs beistehen. "Das Tier ist schon älter, hat\'s am Herzen und Wasser in der Lunge", verrät Geisler. Aber mit ein paar Tabletten gehe es dem Tier schon wieder etwas besser.
In dem Areal ist immer Leben. Kein Wunder, tummeln sich dort rund 100 Tiere. Zählt man Meerschweinchen, Hamster und anderemit, sind es sogar 260. Langweilig wird\'s da nie. Geisler kann einen Besuch nur empfehlen. Besonders die Tierfütterung täglich um 11 Uhr sei spannend. red

Weitere Informationen gibt es online unter: www. wildfreigehege-wildenburg.de

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