Wo haben Frauen heute ihren Platz in der Kirche?

Kirche

Zur Neustrukturierung der Pfarreien im Bistum Trier erhielten wir folgende Zuschrift:
In unserer Pfarreiengemeinschaft sind sechs Pfarreien zusammengeschlossen, entsprechend dem Strukturplan 2020. Schon jetzt kommen die Priester vor Ort an die Grenze ihrer Belastbarkeit.
Die von der Synode beschlossene Pfarrei der Zukunft geht von einer weitaus größeren Einheit aus, weil sie sich allein an der Zahl der noch vorhandenen Priester orientiert. Da die Zahl der Priester weiter rückläufig ist, kann das aber nicht die Lösung sein.
Die Kirche ist kein wirtschaftlicher Betrieb, sondern muss darauf achten, was für die Gläubigen wichtig ist: Sie wollen eine Kirche, die nahe beim Menschen und ihren Bedürfnissen ist.
Das Land Rheinland-Pfalz hat dies bei der kommunalen Neugliederung erkannt, indem es die Ortsgemeinden weitgehend erhalten hat. Dies hat sich bewährt.
Zur Lösung des Problems muss also ein neuer Denkansatz her.
Es ist wohl unstrittig, dass die ortsnahe, übersichtliche Pfarrei aus vielen einleuchtenden Gründen die sinnvollste Lösung ist.
Da hierfür die Priester fehlen, könnte man doch auch Pastoralreferenten mit der Leitung einer Pfarrei betrauen. Sie sind aufgrund ihrer Ausbildung dazu geeignet und leisten jetzt schon wertvolle Seelsorgearbeit. Die Priester könnten sich dann vornehmlich um die Dienste kümmern, die ihnen aufgrund ihrer Weihe vorbehalten sind. Wichtig ist doch heute die Seelsorgearbeit, besonders mit Kindern, alten Menschen, Kranken und Trauernden.
Der Gedanke der Synode, Aufgaben an ehrenamtliche Gläubige zu übertragen, scheitert in vielen Fällen an der Wirklichkeit. Es fällt doch jetzt schon schwer, für die kirchlichen Ämter Gläubige zu gewinnen. Man denke hier nur an die Wahlen zu kirchlichen Gremien.
Beim Thema "Priestermangel" stellt sich natürlich auch die Frage, wo im 21. Jahrhundert die Frauen in der Kirche ihren Platz haben.
Sie leisten in Politik, Wirtschaft und anderen Bereichen bereits hervorragende Arbeit. Kann die Kirche wirklich an der Gleichstellung der Frauen vorbei gehen und mit welcher plausiblen Begründung?
Es sei die Feststellung erlaubt, dass es jetzt schon ohne die Arbeit der Frauen in der Kirche düster aussehen würde. Aber sie sind auch für höhere Aufgaben sehr geeignet.

Gabriele und Horst Goerres, Neumagen-Dhron

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