Wo Moselaner einlochen

Lautzenhausen · Der Golfplatz am Flughafen Hahn wird von vielen Moselanern genutzt, da im Landkreis Bernkastel-Wittlich keine Golfanlage existiert. Vom Fluglärm hören die Sportler während ihrer Runde nichts.

 Torsten Nagel aus Simmern (links) spielt unter den Augen von Hans Berktold, Präsident des Golf Clubs Hahn, den ersten Ball auf seiner Runde über den Golfplatz Hahn. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Torsten Nagel aus Simmern (links) spielt unter den Augen von Hans Berktold, Präsident des Golf Clubs Hahn, den ersten Ball auf seiner Runde über den Golfplatz Hahn. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Lautzenhausen. Was macht ein Moselaner, wenn er Golf spielen will? Er fährt zum Flughafen Hahn auf den Hunsrück. Denn dort hat sich 1997 der Golf-Club Hahn gegründet. Die Airport Golf Hahn GmbH (AGH) ist Eigentümer und Betreiber der Golfanlage Hahn.

"Wir haben 280 Mitglieder, etwa ein Viertel kommt von der Mittelmosel", sagt der aus Traben-Trarbach stammende Hans Berktold, Präsident des Vereins.
Vier der sieben Gründungsmitglieder des Golf-Clubs kommen aus Traben-Trarbach, sagt er. Viele Moselaner hätten über ihre Arbeit Kontakte zum Militärflugplatz Hahn gehabt, so dass hier Verbindungen entstanden seien, sagt Berktold. Im Landkreis Bernkastel-Wittlich gebe es keinen Golfplatz, sagt er.
Obwohl nur wenige hundert Meter entfernt Flugzeuge starten und landen, bekommen die Golfer auf der bewaldeten Anlage nichts von dem Lärm mit. Der Golfplatz ist 30 Hektar groß. Das entspricht einer Fläche von 43 Fußballplätzen. Angelegt haben ihn die Amerikaner, die bis 1994 auf dem einstigen Militärflughafen Hahn stationiert waren.
Die Mitglieder des Clubs kommen aus allen Bevölkerungsschichten, sagt Berktold. Dazu gehören Unternehmer, Ärzte und Anwälte, aber auch Angestellte, Beamte oder Sachbearbeiter. "Wir sind kein elitärer Club" sagt der Vorsitzende. Der Golf-Club Hahn nimmt einen Jahresbeitrag von 80 Euro. Einen Satz Golfschläger, der für Anfänger ausreicht, bekomme man heute schon ab 300 Euro. Eine Aufnahmegebühr gibt es beim Golf-Club Hahn nicht.

Zwei Drittel der Clubmitglieder sind Männer. Die jüngsten Golfer sind Kinder, der Älteste ist über 90 Jahre alt.
Doch warum spielt man überhaupt Golf? Die meisten Mitglieder kommen, um sich an der frischen Luft zu bewegen, sagt Berktold. Eine Runde auf dem Parcours dauert je nach Können zwischen zwei und zweieinhalb Stunden. Dabei absolvieren die Spieler eine Strecke von etwa sieben Kilometern. "Eine Neun-Loch-Anlage ist für viele ideal, um nach der Arbeit noch eine Runde zu spielen", sagt der Präsident. Der 71-jährige ist wie viele Golfer vom Tennis gekommen. Er erklärt das mit dem Ballgefühl, das sich dabei entwickelt. "Wenn Sie nach den Probetrainings das erste Mal den Ball so richtig treffen und der 50 Meter weit fliegt, sind Sie infiziert", sagt Berktold.Extra

Ein zweistündiger Schnupperkurs mit Übungsleiter gibt es ab 19 Euro. Ein mehrmonatiger Kurs, der zur Platzreife führt, kostet 189 Euro. Die Platzreife ist notwendig, um auf der Anlage des eigenen Club spielen zu dürfen. Leihschläger stehen zur Verfügung. Weitere Infos zum Golf-Club Hahn gibt es im Internet unter www.gc-hahn.de cst Extra: Airport Golf Hahn GmbH

Die Airport Golf Hahn GmbH (AGH) ist Eigentümer und Betreiber der Golfanlage Hahn, die unmittelbar am Flughafen Frankfurt-Hahn liegt. Die Neun-Löcher-Golfanlage wurde mehrfach für den nachhaltigen Umgang mit Natur und Umwelt ausgezeichnet. AGH-Geschäftsführer Adriaan Alexander Straten: "Wir sind eine öffentliche Anlage, auf der jeder spielen kann, der Lust auf Golf hat. Deshalb sprechen wir auch von Greenfees und Greenfeeflatrates und nicht von Club und Mitgliedschaften." Golf spielen sei auf der bereits 1954 entstandenen und 1996 und 2006 modifizierten Anlage am Hahn bereits ab 20 Euro für eine 9-Löcher Golfrunde möglich, erklärt Straten. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.airportgolfhahn.de

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