Wo sich schon die alten Römer wohl fühlten

LONGKAMP. Sie strömen aus allen Richtungen zumAndreasbrunnen im Ortszentrum. Eltern, Kinder, Oma und Opa - keiner will den Termin mit dem TV versäumen, denn schließlich wollen alle berichten, wie wunderbar es sich im Hunsrückort Longkamp für Alt und Jung leben lässt.

Dort, wo einst schon die Römer die Lage schätzten und "longus campus" gründeten, fühlen sich auch die heutigen Bewohner wohl. "Wir würden unseren Heimatort mit keinem anderen tauschen", kommt es wie aus einem Munde. Da wird nicht nur die gute Höhenluft angeführt, denn die Lebensqualität im Ort Longkamp, der sich aus einem kleinen Bauerndorf zu einem modernen Wohn-, Erholungs- und Urlaubsort entwickelt hat, setzt sich aus vielen Komponenten zusammen. Zugezogene fühlen sich schnell heimisch

Ob die gute Infrastruktur, das rege Vereinsleben oder der Gemeinsinn der Bürger, die es auch "Fremden" leicht machen, sich schnell einzugewöhnen - all das trage zur Wohnqualität bei, findet der 75-jährige Leo Kolz, Mitglied im Gemeinderat. Dass jeder Zugezogene sich in Longkamp schnell heimisch fühlt, kann Kolz´ Ehefrau Marlene, die aus Ürzig stammt, nur bestätigen. Auch die junge Familie Knechtges fand problemlos Anschluss im Dorf. "Wir haben hier im Neubaugebiet ein Haus gefunden", berichten die Bernkastelerin Simone und der Traben-Trarbacher Hans-Peter Knechtges. "Hier wird jeder, der es will, in die Dorfgemeinschaft integriert", betont auch der 60-jährige gebürtige Monzelfelder Ludwig Haubst, der 1965 der Liebe wegen in den Nachbarort übersiedelte. Er lobt auch die Arbeit des Gemeinderates und des Bürgermeisters Hans Herrmann, die gemeinsam viel für den Ort tun würden. "Ohne den Gemeinsinn des gesamten Dorfes aber wären Neuerungen kaum möglich", ergänzt Kolz. Die Bürger hätten Projekte wie die drei Neubaugebiete, die für Familien günstiges Bauland bieten, die Parkanlage und nicht zuletzt den Ausbau der Ortsdurchfahrt positiv mitgetragen. "Dieses gute Miteinander der Bürger führt letztendlich zum Wohle des ganzen Dorfes". betont er. Wenn die Tagesarbeit getan ist, haben Groß und Klein Gelegenheit, in nicht weniger als zehn Vereinen ihren Hobbys nachzugehen. Ob Singen oder Musizieren, ob Turnen, Fußball, Tennis oder ein Engagement in der Feuerwehr - Langeweile muss in Longkamp keiner haben. "Nicht zu vergessen die Missio-Strickgruppe", ergänzt die 63-jährige Gertilde Theisen, die gerade vom Handarbeiten zur Gesprächsrunde kommt. Allerdings würden sich die Strickdamen über jungen Nachwuchs in ihren Reihen sehr freuen. Auch bei der Infrastruktur sammelt Longkamp Pluspunkte: Denn der Ort ist mit allen notwendigen Einrichtungen wie Kindergarten, ökologische Grundschule, Lebensmittelladen, Arzt- und Massage-Praxis, Fußpflege, Kurzzeitpflege für Ältere, Bankfilialen und Postagentur, Friseur, Schuhmacher, Dachdecker, Schreiner, zwei Bauernbetriebe, Beerdigungsinstitut, Bürger- und Vereinshaus, Sport- und Tennisplätze sowie jede Menge Wanderwege in freier Natur ausgestattet. Treffpunkt Brunnenplatz

Und wer in Longkamp nach Feierabend noch ein Schwätzchen halten will, der findet in den gemütlichen Dorfstraßen oder auf der Bank am Brunnenplatz immer genügend Gesprächspartner. Ann-Kathrin und ihre Freundin Julia gehen gerne auf den Spielplatz oder zum Turnen. Sie lieben es auch, in den Dorfstraßen mit dem Fahrrad ihre Runden zu drehen: "Das kann man hier noch wunderbar in den verkehrsberuhigten Nebenstraßen". Apropos Straße: Da will Haubst noch gerne etwas loswerden, denn er fährt jeden Tag zur Arbeit nach Kautenbach. "Ich pendle seit 38 Jahren zwischen Longkamp und Kautenbach, in dieser Zeit ist die Straße schon mindestens 15 Mal vermessen worden, aber getan hat sich bis heute nichts", kritisiert er den katastrophalen Zustand der L187 und bezeichnet ihn als "lebensgefährlich". Was für den Ort selbst verbessert werden könnte, wären die Busverbindungen in den Abendstunden und am Wochenende. Da könnten mehr Busse fahren. Für die neunjährige Kathrin Eiserloh steht jedoch ein anderer kleiner Wunsch ganz obenan. "Unsere Kirche sollte innen schöner werden", findet das Mädchen. "Da würde ich auch gerne mithelfen", verrät sie - und die Umstehenden nicken zustimmend. Bei soviel Liebe zu ihrem Ort und soviel Qualität als Lebenshort ist für Lucky die Bewertung klar: Für Longkamp gibt's die vollen fünf Tatzen.

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