Wohin mit dem Erdaushub?

GIELERT/MALBORN. Seit sechs Jahren ist das Erdaushublager bei Gielert nicht mehr in Betrieb. Für Bauherren und Firmen sei das ein Handicap, ist Bauunternehmer Siegbert Ott aus Malborn überzeugt. Er fragte bei der jüngsten Verbandsgemeinderats-Sitzung an, ob Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo sich des Themas nochmals annehmen könne.

 Erdaushub wie dieser soll nach Auffassung der Kreisverwaltung ortsnah wiederverwertet werden, zum Beispiel in Kiesgruben oder Steinbrüchen, die wieder aufgefüllt werden müssen. Foto: TV-Archiv/Clemens Beckmann

Erdaushub wie dieser soll nach Auffassung der Kreisverwaltung ortsnah wiederverwertet werden, zum Beispiel in Kiesgruben oder Steinbrüchen, die wieder aufgefüllt werden müssen. Foto: TV-Archiv/Clemens Beckmann

In der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderats hatte CDU-Ratsmitglied Siegbert Ott darauf aufmerksam gemacht, dass die Erdaushub-Deponie in Gielert seit sechs Jahren geschlossen ist. Ihm sei bekannt, dass Material bis in die Eifel gefahren werde, um es zu entsorgen. Lange Transportwege seien für ihn keine Lösung. Er bat Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo, in diese Richtung initiativ zu werden. In der Tat: Zum Jahresende 2000 wurde die Erdaushub-Deponie in der Verbandsgemeinde Thalfang auf Verlangen der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord stillgelegt. Von dem Lager zwischen Gielert und Berglicht ist nichts mehr zu sehen. Es wurde in der Zwischenzeit rekultiviert. "Seither müssen Erdaushub und unbelasteter Bauschutt zur Zentralmülldeponie nach Sehlem gebracht werden", sagt Dellwo dem TV. Warum das so ist, schildert Ute Erz von der Kreisverwaltung. Unbelasteter Boden gelte heute nicht mehr als "Abfall" und unterliege damit nicht der öffentlichen-rechtlichen Entsorgungspflicht. Die Einrichtung und der Betrieb von "klassischen" Erdaushublagern seien nicht mehr genehmigungsfähig. Lange Transportverbindungen hält man auch in der Kreisverwaltung sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht für "wenig sinnvoll". Deshalb gelte der Grundsatz der ortsnahen Wiederverwertung. Vor allem der Bauherr ist nach Auffassung der Kreisverwaltung vor Baubeginn gefordert, sich umfassend über Möglichkeiten der Bodenverwertung zu informieren. Denn: "Er ist als Abfallerzeuger bis zur abschließenden ordnungsgemäßen Entsorgung für die Aushubmassen verantwortlich." Im gesamten Gebiet des Kreises Bernkastel-Wittlich "existieren eine Vielzahl an Übertage-Abbaustätten" wie Kies- oder Lavagruben sowie Steinbrüche, die mit unbelasteten Aushubmassen wiederverfüllt werden müssen. Darüber hinaus gibt es eine Bodenbörse des Ministeriums für Umwelt und Forsten. Unbelasteter Bodenaushub kann auch in der Deponie in Sehlem gelagert werden. Doch es gibt auch eine räumlich nähere Lösung: ein Erdaushublager im Hunsrück, nämlich in Morbach, das noch fünf Jahre lang betrieben werden kann. Unbelasteter Bauschutt dagegen kann bei privaten Aufbereitungsfirmen verwertet werden. Eine der zahlreichen Anlaufstellen im Kreis befindet sich ebenfalls im Hunsrück: die Firma Meter Quarzitstein KG in Morbach. Weitere Firmen und Ansprechpartner sind dem Abfallratgeber des Landkreises Bernkastel-Wittlich zu entnehmen. Stefan Lex von der Kreisverwaltung hilft auch gern weiter, Telefon 06571/14-414.

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