Wohin wollen die Malborner?

Malborn · Einstimmig hat der Malborner Gemeinderat beschlossen, die Bürger zu befragen, ob sie im Rahmen der Kommunalreform zu einer fusionierten Gemeinde Thalfang/Morbach oder zur Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil gehören wollen.

Malborn. Viele Fragen zur Kommunalreform hatte Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo in Malborn zu beantworten. Die 40 Zuhörer nutzten die dafür anberaumte Unterbrechung der Ratssitzung intensiv, um ihn zu löchern und blieben dabei großteils sachlich. Genauso wie der Rat. Flott sprach er sich anschließend geschlossen für einen Antrag der Gremiumsmehrheit für eine Bürgerbefragung aus. Ortsbürgermeisterin Gabriele Neurohr stimmte zu, obwohl sie sich im Vorfeld kritisch geäußert hatte.
Die Bürger sollen demnach zunächst in einer Versammlung über die Folgen der Reform informiert werden. Eingeladen dafür werden Landrat Gregor Eibes sowie die Bürgermeister Dellwo (Thalfang), Michael Hülpes (Hermeskeil) und Andreas Hackethal (Morbach).
In einer schriftlichen Befragung werden die Bürger dann entscheiden, ob sie Teil einer fusionierten Gemeinde Thalfang/Morbach oder der VG Hermeskeil sein wollen. Damit ist das 1350 Einwohner zählende Malborn der erste Ort in der zur Fusion aufgerufenen Verbandsgemeinde Thalfang, in dem der Rat eine offene Bürgerbefragung organisiert. In Heidenburg und Büdlich waren es Bürger selbst, die die Meinung der Einwohner einholten. Sie haben auch nicht offen gefragt, sondern Unterschriften für einen Wechsel zur VG Schweich gesammelt.
Kommunal Reform


Anlass für den Malborner Antrag war laut Ratsmitglied Klaus-Dieter Lauer die Tatsache, dass viele Malborner den Verbandsgemeinderatsbeschluss für Fusionsverhandlungen nur mit Morbach kritisiert hätten. Ein Zuhörer wies daraufhin, dass Morbach 30, Hermeskeil jedoch nur sechs Kilometer entfernt sei und die Malborner zum Einkaufen, zum Arzt und zu vielem anderen in die nahe Hochwaldstadt fahren würden. Doch welche Konsequenzen hätte ein Votum pro Hermeskeil im zweitgrößten Ort der VG? Diese Frage konnte der VG-Chef, der zusagte, die Bürgerbefragung zu unterstützen, nicht klar beantworten. Dellwo: "Eine solche Entscheidung muss der Verbandsgemeinderat bewerten und gewichten." Er wies darauf hin, dass dem Fusionsvertrag, der mit Morbach ausgehandelt würde, neben dem VG-Rat mehr als die Hälfte der Ortsgemeinden mit mehr als der Hälfte der Einwohner der VG zustimmen müsste.
Dellwo warb für eine Fusion mit Morbach, doch sagte er auch, dass die Verhandlungen scheitern könnten. Die Frage, wie Einheits- und Verbandsgemeinde zusammenkommen könnten, bezeichnete er als Knackpunkt. Er betonte, dass die Ortsgemeinden nicht zur Disposition stünden.
Zustimmung per Klopfzeichen erhielt die Frage: "Wie kann sich der VG-Rat einbilden, er könne entscheiden, wenn er den Bürgerwillen nicht kennt?"
Bürgermeister Dellwo entgegnete: "Sie haben recht, die Bürger sollen sich einbringen, doch ist es eine Reform der Verbandsgemeinden." Dellwo betonte, es gehe bei der Reform nicht um Sympathie, sondern um Verwaltungsaufgaben.

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