Wohin zur Schule?

WITTLICH. Wohin zur Grundschule? Mit dieser Frage beschäftigt sich in seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl der Wittlicher Stadtrat.

Aus dem Jahr 1985 datiert die Vereinbarung zwischen der Stadt Wittlich und der VG Wittlich-Land darüber, dass Kinder aus Platten die Grundschule in Wengerohr besuchen. Im November 2002 stand erstmals offiziell zur Debatte, diese Zweckvereinbarung wieder aufzulösen und die Plattener Kinder in Osann-Monzel einzuschulen. Der Schulträgerausschuss der Stadt Wittlich entschied damals gegen das Anliegen der Verbandsgemeinde, den Schulbezirk zu ändern. Die Argumente von 2002 gegen die Änderung sind geblieben: Eine Gefährdung des pädagogischen Angebots durch die Klasssenreduzierung in Wengerohr und der Wegfall der jährlichen Kostenbeteiligung an Personal- und Sachkosten für die Grundschule Wengerohr. Jetzt ist das Thema wieder aktuell. Im April diesen Jahres hat die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier (ADD) die Änderung der Schulorganisation erneut thematisiert. In einem Schreiben der ADD an die Stadt heißt es: "Die Verbandsgemeinde Wittlich- Land, in deren Bezirk die Ortsgemeinde Platten liegt, hat beantragt, die Ortsgemeinde Platten ab dem Schuljahr 2004/2005 dem Schulbezirk der Grundschule Osann-Monzel zuzuordnen, um zu erreichen, dass die Kinder aus der Ortsgemeinde Platten die Grundschule Osann-Monzel besuchen." Unter die neue Regelung fielen dann ausschließlich einzuschulende Kinder: "Schüler, die bisher die Grundschule Wittlich-Wengerohr besuchen, sind von dieser Organisationsverfügung nicht betroffen."Weniger Kinder, weniger Grundschüler

Anlass ist die geringer werdende Zahl der Schüler, eine Auswirkung der hierzulande rückläufigen Geburtenrate. Laut ADD-Schreiben sei der Bestand der Grundschule Wengerohr auch ohne die Plattener Kinder gesichert, wohingegen die Grundschule Osann-Monzel durch die Plattener Grundschüler mittel- und langfristig gefestigt werden könne. "Ohne die Schüler aus Platten müssten über einen längeren Zeitraum kombinierte Klassen gebildet werden, was aus pädagogischer Sicht nicht wünschenswert ist, da hierdurch das unterrichtliche Angebot eingeschränkt wird", schreibt die ADD. Aus Sicht der Stadt hätte die Änderung des Schulbezirks für den Standort Wengerohr "neben dem anteiligen Wegfall der Kostenbeteiligung durch die VG Wittlich-Land - entsprechend den Schülerzahlen aus Platten - eine Reduzierung um eine Klasse" zur Folge. Derzeit hat die Grundschule acht Klassen. Gebe es dann nur noch sieben, würden dadurch, so die Stadt Wittlich, die Klassenstärken in Wengerohr von derzeit etwa 22 Schüler auf bis zu 30 Schüler ansteigen. Das Problem wurde bereits in der nicht öffentlichen Schulträgerausschusssitzung am 27. Mai vorberaten. Wegen der Auswirkungen auf die Grundschule Wengerohr wird dem Stadtrat empfohlen, der Änderung des Schulbezirks nicht zuzustimmen. Der öffentliche Teil der Sitzung des Wittlicher Stadtrates beginnt heute, Donnerstag, 18 Uhr im Alten Rathaus.

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