Wohnen und spielen am Wasser

Die Verbesserung der Fließstruktur des Veldenzer Baches ist nur ein Ziel der geplanten Renaturierung. Die Gemeinde hat darüber hinaus auch die Dorferneuerung im Blick sowie das Schaffen naturnaher Spielräume.

 Der Veldenzer Bach soll wieder mehr ins Blickfeld der Menschen rücken. Bausteine der geplanten Renaturierung sind Verbesserungen der Fließstruktur, beispielsweise durch Abböschungen entlang privater Grundstücke, aber auch Bachverbreiterungen am Kindergarten und am Wohnmobilstellplatz. TV-Foto: Ursula Schmieder

Der Veldenzer Bach soll wieder mehr ins Blickfeld der Menschen rücken. Bausteine der geplanten Renaturierung sind Verbesserungen der Fließstruktur, beispielsweise durch Abböschungen entlang privater Grundstücke, aber auch Bachverbreiterungen am Kindergarten und am Wohnmobilstellplatz. TV-Foto: Ursula Schmieder

Veldenz. Im Mühlenweg präsentiert sich der Veldenzer Bach von seiner besten Seite. Unmittelbar neben der Straße schlängelt er sich dort an Passanten vorbei durch den Ort. Ansonsten erweist es sich aber als recht mühsam, in Veldenz dem Bachlauf zu folgen. Denn das Gewässer windet sich häufig auf engstem Raum hinter den Häusern vorbei. Doch nun scheint sich ein Ende dieses versteckten Daseins unter Sträuchern und Wildwuchs abzuzeichnen. Zumindest, wenn es nach den Vorstellungen der Gemeinde geht. Denn laut Ortsbürgermeister Norbert Sproß ist die Renaturierung des Veldenzer Baches eines der vordringlichsten Projekte im Ort.

Derzeit laufe das Genehmigungsverfahren, an dem Behörden und öffentliche Stellen zu beteiligen seien. Die Unterstützung der Bevölkerung scheint der Gemeinde schon einmal gewiss. Bei der jüngsten Ratssitzung haben etliche Bürger ihr Interesse bekundet an einer Renaturierung, der sich wohl einige Anlieger bereitwillig anschließen würden.

Die Vorteile liegen laut Hubert Schu vom Thalfanger Ingenieurbüro Schu und Partner auf der Hand. Wenn jemand sich entscheide, seinen privaten Uferbereich abzuböschen, könne er dabei auf finanzielle Unterstützung zählen. Was für die Fließstruktur und Qualität des Gewässers von Vorteil sei, könne mit bis zu 90 Prozent bezuschusst werden. Abgesehen von der Optik soll dadurch in erster Linie die Fließgeschwindigkeit im versiegelten und mit Mauern eingeengten Bachbett reduziert werden. Ziel sei, dass sich im Veldenzer Bach Fische niederlassen und dass sie auch wieder gewässeraufwärts wandern können.

Dennoch ist der wasserwirtschaftliche Aspekt laut Schu nur eine Facette des Vorhabens. Denn parallel dazu hat die Gemeinde auch die Dorferneuerung im Blick, konkret etwa das Umgestalten der Flächen an den Brücken. Außerdem sollen naturnahe und kinderfreundliche Spielbereiche geschaffen werden. So etwa am Kindergarten und am Wohnmobilstellplatz, wo laut Sproß Verbreiterungen des Bachlaufs vorgesehen sind. Aber auch am Gemeindelager sind Verbesserungen geplant. Schu spricht von interessanten Synergie-Effekten, wobei er auch an die gepflegten Nutz- und Bauerngärten im Dorf denkt. "Wohnen und spielen am Wasser" sei eine schöne Sache - sofern es gut gemacht sei, betont Schu.

Noch keine Angaben zu den Kosten



Außerdem sei eine Verminderung von Gefahren wichtig. Dass die Renaturierung das Hochwasserrisiko senkt, hält er hingegen für eher unwahrscheinlich. Nicht zu unterschätzen sei aber der sozialpädagogische Effekt, dass Menschen wieder mehr Verständnis entwickelten für ein solches Gewässer.

Was den Zeitrahmen für die Realisierung des Vorhabens betrifft, ist Schu zuversichtlich, dass mit den Projekten der Wasserwirtschaft schon 2009 begonnen werden kann. Alles andere hänge nicht zuletzt von der Entscheidungsfreudigkeit betroffener Anlieger ab. Daher könne er zu den voraussichtlichen Kosten noch nichts sagen. Doch wichtiger sei ohnehin die Zielsetzung.

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