Würdevolles Leben bis zuletzt

Morbach · Die Hospizvereine Morbach und Hermeskeil sowie die Marienhaus Unternehmensgruppe verstärken die Zusammenarbeit. Ein Ziel bei der Begleitung schwer kranker und sterbender Menschen sowie ihrer Angehörigen: Haupt- und Ehrenamtliche vertreten sich gegenseitig. Allein in Morbach wurden sie 2013 schon 33 Mal tätig.

Morbach. Die Hospizarbeit im Raum Morbach ist noch jung (Gründung im Jahr 2011). Doch sie ist schon fest verankert. 2012 haben Haupt- und Ehrenamtliche 17 schwerstkranke und sterbende Menschen begleitet - mehr als 300 Stunden lang.
Fachkraft Maria Löber, die die Einsätze der zur Verschwiegenheit verpflichteten Hospizbegleiter koordiniert, spricht von einem großartigen Engagement: "Ohne die Ehrenamtlichen ginge gar nichts", betont die Krankenschwester mit Zusatzqualifikation (Palliative Pflege, Pflege Schwerkranker oder Sterbender).
Steigende Nachfrage


Und die Nachfrage steigt weiter an. So wurden im laufenden Jahr bereits 33 Begleitungen in Anspruch genommen. Auch deshalb sind die Hospizvereine Morbach und Hermeskeil eine Fusion eingegangen. Ein Ziel: Die Helfer können sich bei Urlaub und Krankheit gegenseitig vertreten.
Schwerkranke und Sterbende wissen es ebenso wie ihre Angehörigen zu schätzen, in schwierigen Phasen nicht alleine da zu stehen. Sie können auf geschulte ehrenamtliche Hospizhelfer des ambulanten Hospizes Morbach zählen, die sie kostenlos begleiten und entlasten. Allerdings nicht, indem sie pflegen, sondern indem sie zuhören, auf Ängste und Nöte eingehen oder einfach nur da sind.
Ermöglicht hat das der 2011 gegründete Christliche Hospizverein Morbach (siehe Extra). Als Träger finanziert er die Aus- und Weiterbildung von Helfern. Im ersten Kurs schulte die Internationale Gesellschaft für Sterbebegleitung und Lebensbeistand (IGSL) 15 Hospizbegleiter - 13 Frauen und zwei Männer aller Altersgruppen. Schulungsort war das Alten- und Pflegeheim St. Anna, wo Vereinsvorsitzender Wolfgang Berg Pflegedienstleiter ist.
Sichere Arbeitsbasis


Der Kooperationsvertrag ist für ihn ein wichtiger Meilenstein: "Er stellt unsere Hospizarbeit für die nächsten Jahre auf eine sichere Basis". Außerdem habe dank der Kooperation eine weitere hauptamtliche Hospizfachkraft eingestellt werden können.
Denn auch das vor zehn Jahren gestartete Hospiz Hochwald verzeichnet eine steigende Nachfrage. Um dem Rechnung tragen zu können, auch in Urlaubs- oder Krankheitszeiten, haben sich beide für ein Netzwerk mit der Marienhaus Unternehmensgruppe, Träger der beiden Seniorenheime vor Ort, entschieden. "Damit stärken wir ihre Arbeit in der Region", sagt Christoph Drolshagen, Leiter Hospizarbeit beim Marienhaus. Denn das Ziel der Vereine ist das gleiche. Sie wollen Menschen ein würdevolles Leben "bis zuletzt" ermöglichen. In Morbach und Hermeskeil sind derzeit neben den zwei hauptamtlichen Kräften 42 ehrenamtliche Helfer tätig.Extra

Ansprechperson beim ambulanten Hospiz Morbach, Jugendherbergsstraße 25 (ehemalige Landwirtschaftsschule), ist Hospizfachkraft Maria Löber: Telefon 06533/9595637, E-Mail amb-hospiz.morbach@t-online.de. Träger ist der Christliche Hospizverein Morbach. Er finanziert Aus- und Weiterbildungen sowie über Beiträge der gesetzlichen Krankenversicherer auch die hauptamtliche Stelle. Wer den Verein unterstützen möchte, kann dies mit seiner Mitgliedschaft oder mit einer Spende tun: Konto 101100 bei VR-Bank Hunsrück-Mosel, BLZ 57069806, oder Konto 32368698, Sparkasse Mittelmosel, BLZ 58751230. Mehr Informationen im Internet unter www.hospiz-morbach.de urs

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