Wunschprojekt Nummer eins: Jugendraum

Zeltingen-Rachtigs Jugendliche haben gewählt. Im ersten Jugendgemeinderat sind elf junge Leute vertreten, von denen einige mit einem Vertrauensvorschuss von rund 50 Stimmen an den Start gehen.

Zeltingen-Rachtig. Mit einer beeindruckenden Wahlbeteiligung von rund 41 Prozent ist die Wahl des ersten Jugendgemeinderats Zeltingen-Rachtig über die Bühne gegangen. Zum Vergleich: Bei der jüngsten Wahl des Jugendparlaments (JuPa) der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues lag die Wahlbeteiligung bei 26 Prozent.

In Zeltingen-Rachtig haben von 238 Wahlberechtigten 97 ihren Stimmzettel per Wahlbrief eingereicht. Fünf davon waren laut Thomas Ruf von der VG-Verwaltung ungültig. Der Wahl für einen Sitz in dem elfköpfigen Gremium hatten sich 17 Kandidaten, darunter vier weibliche, gestellt. Jeder Wahlberechtigte konnte bei elf Kandidaten sein Kreuzchen machen, den einzelnen aber immer nur eine Stimme geben.

Kurz vor Beginn der Auszählung verfolgten gut ein Dutzend Jugendliche interessiert das Geschehen. Gegen Ende waren es dann allerdings rund 20. Die ganze Zeit über vor Ort waren Jonas Werland und Sarah Koppelkamm, die wenig später als Mitglieder des ersten Jugendgemeinderats Zeltingen-Rachtig benannt werden. Auf die Frage, was sie als erstes anpacken wollen, sind sie sich einig, dass es im Ort vor allem an einem Raum für die Jugendlichen fehlt. Die jungen Leute sollten sich nicht notgedrungen am Moselufer treffen müssen, begründet Werland. Vor allem im Winter sei das problematisch, bekräftigt Koppelkamm. Weder in Rachtig noch in Zeltingen steht momentan ein Raum zur Verfügung.

Der Zeltinger Jugendraum der katholischen Kirchengemeinde ist laut Koppelkamm schon seit Jahren geschlossen. Dabei sei der Raum super gewesen und komplett renoviert, erinnert sich Werland.

Nächster Schritt wird laut Ortsbürgermeister Manfred Kappes die Einberufung der konstituierenden Sitzung sein. Jugendpfleger Guido Moll ist gespannt, wie sich das ganze entwickeln wird. Anders als das Bernkasteler JuPa seien die frisch Gewählten aus Zeltingen-Rachtig ja "viel näher dran" am Geschehen und vor allem auch "unmittelbar berührt". Mit Blick auf diese erste Beteiligung von Jugendlichen auf Ortsebene sei aber die Frage letztlich, "ob wirklich Partizipation dabei raus komme". Obendrein ist er gespannt, ob die jungen Leute auch für "nicht-jugendgemäße Themen" wie beispielsweise die Gestaltung eines Neubaugebietes, zu begeistern seien.

Sie wurden in den Jugendgemeinderat Zeltingen-Rachtig gewählt: Jonas Werland und Marius Junglen (mit je 49 Stimmen), Lucas Kappes (45), Julia Gessinger (44), Patrick Junglen, Sarah Koppelkamm, Daniel Duesemund, Katrin Ehses, Sascha Mostofi, Sonja Pazen und (wegen Stimmengleichheit per Losentscheid) Max Thiesen. Erster potenzieller Nachrücker ist Dennis Dusemund, zweiter Daniel Becker.

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