Zauberwort Kooperation

Hier scheint doch eher der kommerzielle Gedanke eine Rolle zu spielen als das Motto "zu Gast bei Freuden", zumal das Risiko klein ausfällt. Gute Gastgeber sind bestimmt auch die Restaurant-, Kneipen- und Barbetreiber, nur dürfen die hier in der zweiten Reihe Platz nehmen.

Warum wurde dieses Thema nicht im Tourismusausschuss behandelt? Dass nun ein Unternehmer den Zuschlag bekam ohne Ausschreibung, ist schon recht nett gegenüber all denen, die sonst auch für die Stadt denken. Noch mehr könnte der Eindruck so genannter "Beziehungen" entstehen, wenn die Stadt sich mit 50 Prozent im Falle von Verlusten beteiligt. Dieses Privileg gestattet man ja sonst noch nicht mal Vereinen wie dem "Werbekreis", der alljährlich den Weihnachtsmarkt organisiert oder dem "Bernkasteler Gastronomischen Spiegel", welcher auch regelmäßig dafür sorgt, die Stadt zu beleben und das Image der Stadt zu steigern. Aber egal ob Verein oder Einzelunternehmer - fast alle stecken bei diesem Vorhaben zurück. Meiner Meinung nach ist es als Stadt auch wichtig, Initiative und Engagement zu unterstützen. Auch ist es verwunderlich, dass sich die Bernkastel-Kueser Gastronomen bei solchen Entscheidungen nicht gemeinsam mit der Stadt über bessere Konzepte beraten, welche einen Nutzen für alle abwerfen, sondern diese eventuell zu kurz überlegte Entscheidung der Stadt einfach hinnehmen und damit auf Ihre Chance der Teilnahme an diesem einmaligen Event aufgeben. Die Hauptaufgabe der Touristeninformation sollte doch sein, Gäste in die Hotel- und Gastronomiebetriebe zu bringen. Hier scheint es mir aber, dass man in diesem Fall mehr Gefallen daran gefunden hat, Gäste aus der heimischen Gastronomie zu ziehen. Die so viel angepriesenen Vorteile und Umsatzanstiege der Fußball-WM werden so auf einzelne Unternehmen konzentriert, und viele andere laufen Gefahr, an Tagen der Spiele in die Röhre zu schauen. "Die Qualität und Innovationen sollen eine Renaissance erhalten", so habe ich Bernkastel- Kues in seinem Außenauftritt kennen gelernt. Schade, dass den Worten keine Taten folgen! Denn Pappbecher, Bierstände und Frittenbuden im Zeltschlauch sind ein krasser Gegensatz zum vorhanden Potenzial. Vielleicht hat man ja Angst vor Niveau, anders ist es auch nicht erklärbar, dass den Topleuten der Stadt offizielle Ehrungen versagt bleiben. In anderen Städten macht man sich diese Leute zu nutzen. Als Lösungsansatz sehe ich das Zauberwort "Kooperation", und zwar unter allen Beteiligten mit gemeinsamen Informations- und Interessensaustausch. Dies kann Potenziale freisetzen, die Bernkastel- Kues vorwärts bringen und die Arbeit der Entwicklungsagentur unterstützen für Qualität und Innovation zu Gunsten der Betriebe und der Gäste. Daniel Welter, Bernkastel- Kues

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