Zehn Männer am Volkshochschulherd

Neumagen-Dhron · Seit zwanzig Jahren bietet die Volkshochschule Neumagen-Dhron einen Kochkurs für Männer an. Von den zehn Teilnehmern des Jubiläumskurses sind fünf von Anfang an dabei.

 Gruppenbild mit Dame: Die zehn Teilnehmer des Männerkochkurses in Neumagen-Dhron mit ihrer Dozentin Evelyn Greis bei den letzten Handgriffen für ihr Zwei-Gang-Menue. TV-Foto: Frank Schmitt

Gruppenbild mit Dame: Die zehn Teilnehmer des Männerkochkurses in Neumagen-Dhron mit ihrer Dozentin Evelyn Greis bei den letzten Handgriffen für ihr Zwei-Gang-Menue. TV-Foto: Frank Schmitt

Neumagen-Dhron. Zu Beginn jedes Kursabends steht die Kochbesprechung. Hier erklärt die Kursleiterin Evelyn Greis, Diätassistentin beim Reha-Zentrum Bernkastel-Kues, was die Männer kochen sollen. "Doch meistens scheren sie sich nicht um das Rezept", erklärt sie augenzwinkernd. "Mittlerweile kochen sie, wie sie es wollen."
Das kann man verstehen. Schließlich haben die meisten der 44 bis 72 Jahre alten Kursteilnehmer eine 20-jährige Kocherfahrung.
"Uns geht es nicht nur ums Kochen", erläutert Hermann Scholtes, der seit 1991 dabei ist. "Wir sind eine gute Gemeinschaft. Der Spaßfaktor steht für viele im Vordergrund."
Zusammen mit Peter Seibel und Walter Schneiders ist er an diesem Abend für Karottenwürfel und Speckbohnen zuständig. Die gibt es zu den Schweinemedaillons in Pflaumensauce, um die sich Lothar Schmitt und Klaus Scholtes kümmern.
Den Männern merkt man die Routine am Herd an. Die meisten Handgriffe sitzen, nur selten wird bei der Kursleiterin nachgefragt. Jörg Tönsmann schiebt die Backblechkartoffeln in den Ofen. Diese bereitet er zusammen mit Volker Schmitt zu, der sich selbst als Wochenendkoch bezeichnet. "Einige von den Männern kochen regelmäßig daheim, andere fast nie", weiß Evelyn Greis zu berichten. Nun fehlt nur noch der Nachtisch, Birnen in Haferkruste. Das übernehmen mit Ferdi Beicht und Edmund Anderle zwei Teilnehmer der ersten Stunde. Harald Knoop, der etwas später dazukam, schmeckt unterdessen die Karottenwürfel ab. Zwei weitere Männer kommen hinzu und probieren ebenfalls, bis Anderle ruft: "Wenn ihr noch zehn Mal probiert, dann ist nichts mehr im Topf." Zum Abschluss setzen sich alle an den Tisch und essen das, was sie zuvor zubereitet haben. Es schmeckt allen. In zwanzig Jahren gab es nur ein Essen, das nicht genießbar war. "Das waren die gefüllten Weinbergsblätter", erinnert sich Anderle. "Die waren so sauer, dass man fast umgefallen ist." fsc

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