Zeitreise durch die Welt der Marschmusik

WITTLICH/BOMBOGEN. (bis) Nahezu 400 Zuhörer kamen in den Genuss eines hochklassigen Konzertes, das der Musikverein Bombogen der Marschmusik gewidmet hatte.

Wie abwechslungsreich Marschmusik sein kann, bewiesen die 42 Musiker des Musikvereins Bombogen unter der Leitung ihres Dirigenten Andreas Schuster sehr eindrucksvoll. Grandios war schon der Einzug der Kapelle in das voll besetzte Atrium des Cusanus-Gymnasiums Wittlich mit dem Militärmarsch "Preußens Gloria", von J. Piefke im 19. Jahrhundert komponiert. "Wir wollen Ihnen heute den Marsch blasen", so der erste Vorsitzende Mario Wellenberg zur Begrüßung - und die Musiker ließen seinen Worten Taten folgen. Nach dem gekonnt vorgetragenen Marsch "Earl of Oxford" von dem Barockkomponisten William Byrd und dem "Badonviller-Marsch" von Georg Fürst, in dessen Vorspiel "Zapfenstreich für Spielmannsleute" vor allen Dingen die kleine Trommel und die Piccoloflöte zu überzeugen wussten, folgte der "Königsmarsch" von Richard Strauss aus dem Jahr 1905/1906. Mit "Marche hongrois", dem ungarischen Marsch aus "Verdammnis des Faust" von Hector Berlioz, dem bedeutenden Komponisten der Romantik, stand ein sehr anspruchsvolles Stück auf dem Programm. Bravourös meisterten die Blechbläser und vor allen Dingen der Klarinettensatz die technisch sehr schwierigen Läufe und rissen das Publikum zu begeisterten Applaus hin. Bevor es in die Pause ging, ließ die Marine grüßen. "Der Seeteufel-Graf Luckner Marsch" von Walter Heyer (1914 bis 1989) erinnerte an den Seeoffizier des Ersten Weltkrieges, Graf Luckner und seine Abenteuer. Viele positive Meinungen waren in der Pause zu hören: "So was Schönes haben wir schon lange nicht mehr gehört", "Endlich mal wieder ein Konzert, bei dem auch die Marschmusikfreunde auf ihre Kosten kommen" oder "Ich wusste gar nicht, wie abwechslungsreich und unterhaltsam Marschmusik sein kann", war der Tenor eines begeisterten Publikums. An die ruhmreiche Vergangenheit Englands erinnert der Marsch "Pomp and Circumstances Nr. 4" des englischen Komponisten Edward Elgar, der wegen seiner würdevollen Melodie den Titel "Land of Hope and Glory" bekam. Beim anschließenden "Italia" des schwedischen Marschkönigs Rydberg (1885 bis 1956) konnten die Musiker ihr großes musikalisches Können unter Beweis stellen. Ebenso wie beim darauf folgenden "Festmarsch" von Ludwig van Beethoven, der bearbeitet von Siegmund Goldhammer, Themen aus dem Klavierkonzert Es-Dur op.73 (komponiert 1809) beinhaltet und durch seine ausgeprägte Melodie im Trompetensatz und tiefem Blech bestach. Zum Abschluss "Superman"

Nach dem von Josef Bach (geboren 1921) komponierten Marsch "Viribus Unitis" stand zum Abschluss mit "Superman", eine Filmmusik des amerikanischen Komponisten John Williams, ein Werk auf dem Programm, das sehr lebhaft und dynamisch vom Musikverein vorgetragen wurde, und die restlos begeisterten Zuhörer zu "Bravo"- und "Zugabe"-Rufen anregte. Nach den Dankesworten des ersten Vorsitzenden Mario Wellenberg an das Publikum, die Helfer und die gut durch das Programm führenden Moderatoren Claudia Thetard und Jürgen Vellen, verabschiedeten sich die Musiker des Musikvereins mit den Märschen "Zum Städtle hinaus" und dem "Radetzky-Marsch".

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