Zell argumentiert nicht fair

Im Streit zwischen Zell und Traben-Trarbach, wer denn nun mehr unter dem Schwerlastverkehr zu leiden hat, sollten einige Fakten klargestellt werden. Vom Hunsrück kommend gibt es zwei Bundesstraßen, die zur Mosel führen: die B 421 nach Zell und die B 50, die in die L 158 mündet, nach Mülheim. Bundesstraßen sind Straßen, die den überörtlichen Verkehr aufnehmen sollen. Also nichts Neues für die Zeller. Oder sollen etwa nur noch Autos mit COC-Kennzeichen den Zeller Berg runterfahren oder nur LKW, die zum Globus auf den Barl müssen? Die Argumente der Zeller sind auch in einem anderen Punkt nicht nachvollziehbar: Einerseits will man weniger Brummis am Zeller Berg, andererseits fordert man seit vielen Jahren eben dort den dreispurigen Ausbau. Das verstehe, wer wolle. Vor allem aber: Die Belastung der Einwohner ist in Zell ungleich geringer als in Traben-Trarbach. In Zell sind es nur einige Häuser im Bezirk Notenau, in dem die Laster vorbeidonnern, in Traben-Trarbach sind es aber ganze Stadtteile mit Einkaufs- und Wohnstraßen, die betroffen sind. Der Zeller Berg ist unbestritten eine gefährliche Gefällstrecke. Dass 30-Tonner aber die Trarbacher Schottstraße runterfahren und in der Moselstraße permanent den Gehweg als Fahrbahn benutzen, kann man nur als halsbrecherisch bezeichnen. Sicher, jeder LKW, der dicht an einem Wohnhaus vorbeifährt ist zu viel. Dass die Zeller eigene Interessen verfolgen, ist selbstverständlich. Den Traben-Trarbachern aber "Kirchturmpolitik" vorzuwerfen ist unredlich. w.simon@volksfreund.de

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