Zeltinger feiern und helfen

Zeltingen-Rachtig · Ein großes Zelt, das voll besetzt ist: Die 55. Weinprobe an der Zeltinger Weinkirmes hat Stammgäste und Touristen angelockt. Die Weinkirmes wird von mehreren Vereinen gemeinsam organisiert, die zusammen etwa 150 Helfer stellen.

Zeltinger feiern und helfen
Foto: Christoph Strouvelle

Das 50 Meter lange und 20 Meter breite Zelt auf dem Zeltinger Ufergelände ist wieder gut gefüllt. Denn zum 55. Mal veranstaltet die Gemeinde dort anlässlich der Zeltinger Weinkirmes ihre traditionelle Mittelmosel-Riesling-Weinprobe.

Unter dem Motto "Wein und süße Früchtchen" haben etwa 500 Gäste 23 Weine aus Lagen von Wintrich bis Kinheim verkostet. Die am Vorabend frisch gekrönte Weinkönigin Annika I. Krames und ihre Weinprinzessin Vanessa Ehses sowie die Weinhoheiten der vergangenen Jahre haben die Weine vorgestellt. Dazu hat es kleine kulinarische Kostproben mit Obst gegeben.

inige Gäste warteten länger als gewohnt auf ihre Proben, weshalb Ortsbürgermeister Manfred Kappes im Zelt für junge Ausschenker, die mindestens 15 Jahre alt sein sollen, warb. In diesem Jahr habe es einen großen Wechsel gegeben, begründete er seine Suche nach zusätzlichen freiwilligen Ausschenkern für das kommende Jahr.

Doch scheint die etwas geringe Anzahl an Ausschenkern eine Ausnahme gewesen zu sein. Denn der Arbeitsgemeinschaft der Zeltinger Vereine, die die Kirmes gemeinsam ausrichten, mangelt es nicht an Helfern, sagt Anne Kappes-Horne vom Vorstand des Organisationsteams.

"Man muss die Leute direkt ansprechen, aber dann sind sie auch da", sagt sie. Sie schätzt, dass etwa 150 freiwillige Helfer beim Zeltaufbau mit anpacken, die Tische dekorieren oder einen Thekendienst übernehmen. "Schließlich wollen alle ihre eigene Kirmes feiern, da helfen auch viele mit", sagt sie.

Die Zeltinger wollen ihre Weinkirmes als Zeltfest aufrecht erhalten. "Diese gehört in unsere Kulturlandschaft", sagt Kappes-Horne. Die Vereine seien stolz, den Einheimischen und Touristen vier Tage Live-Musik bei freiem Eintritt bieten zu können. Das Konzept kommt offenbar an, denn in den vergangenen Jahren konnte die Arbeitsgemeinschaft Gewinne erwirtschaften. Die Erlöse kommen den Vereinen zugute. Es würden auch Rücklagen gebildet, um für die kommenden Jahre ein finanzielles Polster zu schaffen und Risiken abzufedern, sagt sie.

Die Gemeinde unterstützt die Vereine bei der Werbung und veranstaltet die Weinprobe. Ortsbürgermeister Kappes befürwortet ebenfalls, die Weinkirmes als Zeltfest auszurichten. "Es macht Sinn, weil die Leute nach wie vor kommen", sagt er und verweist auf die vielen Stammgäste.

Dazu gehört die gebürtige Zeltingerin Heike Beauchamp, die seit 23 Jahren in Pennsylvania/USA lebt und seitdem keine Weinprobe verpasst hat. "Ich fliege immer zur Weinkirmes her, weil dann die ganze Familie da ist", sagt sie.

Genauso Nicole Kappes: Seit 15 Jahren lebt sie in Norwegen und kommt stets zur Zeltinger Weinkirmes wieder an die Mosel. Corina Steffen feiert bei der Weinprobe sogar ihren 36. Geburtstag. Mit 35 Familienangehörigen, Freunden und Bekannten sitzt sie im Festzelt.

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