Zeuge des Grauens

TRABEN-TRARBACH. (red) Angeregt durch den Vorschlag einiger heimischer Bürger, zum Andenken an die ehemaligen jüdischen Einwohner der Doppelstadt, die während des Dritten Reiches vertrieben oder gar in den Vernichtungslagern des Ostens auf bestialische Weise ermordet wurden, auch in Traben-Trarbach sogenannte "Stolpersteine" zu verlegen, ist vor wenigen Wochen das wohl dunkelste Kapitel der heimischen Stadtgeschichte Gegenstand des öffentlichen Interesses geworden.

Vor diesem Hintergrund mutet es als glückliche Fügung an, dass Traben-Trarbach mit dem Holocaust-Überlebenden Martin Schmitz einen Zeitzeugen besitzt, der nicht nur nach der Befreiung 1945 in seine Heimatregion zurückkehrte - Schmitz lebt heute in Bernkastel-Kues -, sondern darüber hinaus auch bereit ist, öffentlich von seinem schier unmenschlichen Schicksal zu berichten. Schmitz, der als Jude in Traben-Trarbach geboren wurde und dort eine unbeschwerte Kindheit erlebte, war in den Jahren des Dritten Reiches unter anderem in die Konzentrationslager Auschwitz und Bergen-Belsen verschleppt worden. Außer seinen Eltern haben auch zahlreiche weitere Verwandte von Schmitz den Holocaust nicht überlebt. Am heutigen Dienstag, 28. März, wird Martin Schmitz, der Vorträge vor allem in Schulen hält, zum Abschluss der winterlichen Vortragsreihe des "Arbeitskreises für Heimatkunde" in seiner ehemaligen Heimatstadt zu Gast sein. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr im Stadthaus "Alter Bahnhof".

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