Ziel ist eine Meistermann-Gesellschaft

Nachdem das Wittlicher Museum seinen Namen verloren hat, soll der Freundes- und Förderkreis des Georg-Meistermann-Museums ebenfalls aufgelöst werden. Danach soll eine "Georg-Meistermann-Gesellschaft" gegründet werden.

Wittlich. "Der schwebende Punkt" heißt der Freundes- und Förderkreis des ehemaligen Georg-Meistermann-Museums. Der Verein soll sich in seiner Mitgliederversammlung, Mittwoch, 19. Mai, 20 Uhr, im Casino nach neun Jahren auflösen (der TV berichtete).

Allerdings wollen sich die Vorstandsmitglieder unter dem bisherigen Vorsitzenden Horst Hansen weiterhin engagieren und im Oktober 2010 eine "Georg-Meistermann-Gesellschaft" gründen. Sie soll, so eine Ankündigung, "überregional, bundesweit und bisweilen als kritisches Forum für Kunst, Kultur und Gesellschaft fungieren". Die Familie Georg Meistermanns habe ihre Unterstützung für die Gesellschaft, deren Sitz in Wittlich sein soll, zugesagt.

Noch zu Lebzeiten Georg Meistermanns sollte bereits eine Gesellschaft gleichen Namens gegründet werden. Bei einer Vorversammlung am 17. Februar 1990 mit Georg Meistermann selbst, Bürgermeister Helmut Hagedorn und auch Prominenz wie Walter Scheel und Hanna-Renate Laurien kam das Projekt voran, für das es sogar den Entwurf einer Satzung gegeben haben soll. Durch den Tod des Künstlers am 12. Juni 1990 wurde es nicht mehr realisiert.

Derweil plant der noch nicht aufgelöste Verein "Der schwebende Punkt", aus dem eine neue Meistermann-Gesellschaft hervorgehen soll, zwei kostenlose Vortragsveranstaltungen.

Unter dem Titel "Vergessen, verdrängt, verfälscht und verleugnet?!" spricht Historiker Thomas Schnitzler am Mittwoch, 26. Mai, 20 Uhr, über "NS-Kunst in der Region Trier am Beispiel von Martin Mentgen, Hanns Scherl und anderen Problemfällen". Rolf Jessewitsch, Direktor des Museums Baden in Solingen, spricht am Mittwoch, 30. Juni, 20 Uhr, über "Die Wahrhaftigkeit und das Menschenbild in der verfemten Kunst und der Nazi-Kunst am Beispiel von Georg Meistermann, Hanns Scherl und anderen Vergleichsfällen". Wo die für jedermann offenen Vereinsveranstaltungen stattfinden, ist jedoch noch ungeklärt. Vereinspressesprecher Hans Jörg Krames sagt, man habe am Montag die Stadtverwaltung angeschrieben und mitgeteilt, dass man den Sitzungssaal im Alten Rathaus dafür in Anspruch nehmen wolle.

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