Ziel: Mehr Leben rund um die Buden

Wittlich · Im Vergleich mit anderen Städten ist der Wittlicher Weihnachtsmarkt ein günstiges Vergnügen. Vergleichsweise gering ist auch die Zahl der Besucher. Nun sollen Innenstadtkaufleute für Belebung sorgen. Beispielsweise in Traben-Trarbach gehen die Veranstalter andere Wege.

 Hhhhmmm, lecker: Elena und Helena genießen auf dem Wittlicher Weihnachtsmarkt ihren frischen Crêpe. TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Hhhhmmm, lecker: Elena und Helena genießen auf dem Wittlicher Weihnachtsmarkt ihren frischen Crêpe. TV-Foto: Archiv/Klaus Kimmling

Wittlich. Es muss etwas geschehen mit dem Weihnachtsmarkt. Diese Ansicht hat sich beispielsweise in Traben-Trarbach durchgesetzt. Dort wird es in diesem Jahr eine Eisbahn geben, wird der Markt in unterirdischen Katakomben eröffnet und gibt es ein breites Rahmenprogramm. Auch in Bitburg werden Nägel mit Köpfen gemacht. Dort findet der Markt nur noch auf dem Gelände vor der Post statt. Und in Wittlich? Dort setzt man in diesem Jahr darauf, die Marktbetreiber stärker mit ins Boot zu holen. Ansonsten ähneln Programm und Angebot wohl dem der Vorjahre. Dort finden sich weder Katakomben noch Eisbahn, sondern vermutlich wieder Ponyreiten und Karussell. Ein Programm liegt noch nicht vor. Auf der Internetseite des Stadtmarketingvereins sind nur die Veranstaltungen des Vorjahres abrufbar.
Mittwochs Kindertag



Die Wittlicher Kaufleute sollen "den Weihnachtsmarkt mit Programm unterstützen", sagt Karsten Mathar vom Stadtmarketing Wittlich. Ein Beispiel dafür ist das für donnerstags geplante gemeinsame Waffelbacken im Café am Markt. Inhaberin Marion Reh: "Man muss den Kindern etwas bieten." Deshalb habe sie sich nach einem Aufruf des Vereins Stadtmarketing zu dieser Aktion entschlossen, die sie zum ersten Mal anbietet.
Der Mittwoch soll laut Karsten Mathar "als Kindertag gestärkt werden", an dem unter anderem ein Falkner verschiedene Greifvögel präsentiert. Weitere Aktionen sind noch in Planung. Am 27. November soll der Markt eröffnet werden. Ein genaues Programm liegt noch nicht vor. An Ideen für 2011 mangelt es also ebenso wenig wie an Geld. 2010 ließ sich der Verein Stadtmarketing den Markt rund 15 000 Euro kosten. Es kamen laut Mathar zwischen 6000 und 8000 Besucher. Sibille Neumann (55) fand es "ein bisschen dürftig. Man sollte sich die Weihnachtsmärkte in Trier oder Bernkastel als Beispiele anschauen." Auch Ulrich Felder (72) sagt: "Mir gefällt der Bernkasteler Weihnachtsmarkt besser."
An der Mosel investiert der Werbekreis Bernkastel-Kues nach Auskunft von Wolfgang Pastor etwa 70 000 Euro pro Jahr in den Markt. Mehr als 100 000 Besucher kamen bei der Auflage im vergangenen Jahr. Der Markt ist ein Wirtschaftsfaktor. "Früher wurden ab November die Bürgersteige hochgeklappt, seit Eröffnung unseres Weihnachtsmarktes haben wir in der Stadt vergleichbare Gästezahlen wie im Monat Mai", sagte Wolfgang Port, Stadtbürgermeister von Bernkastel-Kues, bei der Eröffnung im vergangenen Jahr.
Rund 90 000 Euro kosten wird der "Wein-Nachts-Markt" in Traben-Trarbach. Matthias Holzmann, Leiter der Tourist-Information, sagt, dass die Betreiber des Weihnachtsmarkts "mit 12 000 bis 15 000 Besuchern ganz glücklich wären". Die Ausgaben für den Markt kommen laut Holzmann wieder herein. Zuschüsse benötige man nicht.Extra

Gundig Meiser (55), Wittlich: "Es ist ein Fressmarkt. Es gibt wenige schöne Stände im Vergleich zu Bernkastel oder Trier. Ich wünsche mir mehr Stände mit weihnachtlichen Accessoires, vielleicht mit Weihnachtskarten." Josef Hayer (54), Wittlich: "Ich halte von dem Markt überhaupt nichts. Ich war ein paar Mal gucken und jedes Mal enttäuscht. Es muss etwas mehr hin, zum Beispiel Weihnachtsbäume mit schöner Beleuchtung." Nicole Wenzel (35), Kinderbeuern: "Der Markt ist sehr klein, für Kinder aber niedlich. Vom Prinzip her reicht der Weihnachtsmarkt eigentlich für Wittlich." niv TV-Fotos (3): Nicolas Vogt

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