Zu "Die Last der Erinnerung" (TV vom 3. Januar)

Statt "Stolpersteine" im meist verdreckten Straßenpflaster zu versenken, wäre die Errichtung einer würdevollen Gedenkstätte eher angebracht. Dabei sollte auch nichtjüdischen Opfern der Nazizeit, wie des kurz vor Kriegsende hingerichteten Fährmanns, gedacht werden.

Bedauerlich, dass unser Stadtrat das Thema lieber "aussitzt" als diskutiert. Dr. Hans-Jürgen Belitz Traben-Trarbach Ich bin seit zwölf Jahren Bürgerin der Stadt Traben-Trarbach. Ich finde es außerordentlich wichtig, und es steht uns Deutschen auch gut zu Gesicht, im Großen (Mahnmal in Berlin) wie im Kleinen (wie hier die Stolpersteine) zu unserer Vergangenheit zu stehen. Es geht hier nicht darum, zu moralisieren, sondern der Vergangenheit ins Auge zu sehen, sie anzunehmen und sich damit auszusöhnen, und das sowohl nach innen, im eigenen Land, als auch nach außen, den Völkern gegenüber, die unter dem Nazi-Regime gelitten haben. Ich selbst bin ein "Nachkriegskind" - 1952 geboren -, möchte ich an dieser Stelle betonen. Im Übrigen: Es haben auch unzählig viele Deutsche unter dem Nazi-Regime gelitten: Mein Onkel, Bruder meines Vaters, ist Opfer der Nazi-Euthanasie geworden. Irmtraud Schäfer Traben-Trarbach Wir Traben-Trarbacher vom Schuljahrgang 1930/1931 stellen zurzeit eine Dokumentation aus der Zeit von der Geburt bis zirka 1948 zusammen (TV vom 24. Dezember). Aus unserem Jahrgang betraf es zwei jüdische Mädchen, die 1938 aus unserer Klasse in Trarbach geholt wurden. Bei unserem nächsten Treffen werden wir über eine Erinnerungsmöglichkeit diskutieren. Auf den Gruppenbildern, die wir inzwischen gesichtet haben, müssten diese Schulkameradinnen zu sehen sein. Wenn man so etwas auf die "lange Bank" schieben will, gibt es bald keine Zeitzeugen mehr. Klaus Weinmann für den Jahrgang 1930/1931 Traben-Trarbach

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