Zu Ehren Mariens und Andreas Fier

BERNKASTEL-KUES. (mbl) Nach der umfassenden Renovierung durch die Marianische Bruderschaft erstrahlt die Fierskappelle in den Kueser Weinbergen wieder in altem Glanz.

Mehrere Wochen lang haben sich die Brüder der alten Kapelle angenommen, die im Volksmund immer nur das "Heiligenhäuschen" hieß. Für die Bruderschaft war diese Aufgabe eine besondere Verpflichtung, denn der Gründer der Kapelle, Andreas Fier, war einst Bruderschaftsmitglied und wurde im Jahre 1682 zum Brudermeister "erwählet". Bis 1901 stand auf dem Berg, wo Bergweg und Kapellenweg sich treffen, die Ruine eines Kapellchens, so schreibt Franz Schmitt in der "Chronik von Kues". Die zweite, jetzige Kapelle, ein fünfeckiger Bau, wurde als Marienkapelle in den Jahren nach 1903 erbaut und durch Spenden finanziert. Die Pieta schuf Bildhauer Bonnekoh aus Morbach, den Altar setzte Steinmetz Christian Schmitt aus Cues. 1951 wurden neue Fenster eingesetzt und im Mai 1952 erhielt die Kapelle einen neuen Innen- und Außenanstrich. Doch der Zahn der Zeit hat arg am "Heiligenhäuschen" genagt und durch die brennenden Kerzen war der Innenraum total verrußt. So entschloss sich die Marianische Bruderschaft, die Renovierung in Eigeninitiative - finanziell und tatkräftig - vorzunehmen. Einstimmig wurde diese Aktion beim letzten Brudermahl Anfang des Jahres beschlossen. Die Kosten tragen ausschließlich die Brüder. Die Wände und die Sternendecke mussten mit Spezialgerät abradiert und anschließend abgewaschen werden. Erst dann konnte die Kapelle von den Malern der Bruderschaft neu gestrichen werden - nach Vorgabe zweier Restauratoren aus Trier und Mainz. Auch das schmiedeeiserne Eingangstor erhielt einen neuen Anstrich. Doch damit nicht genug- auch um den Außenbereich und das Dach kümmerten sich die fleißigen "Handwerker". Für den Dachdecker aus der Bruderschaft ging es hoch hinaus: Am über 100 Jahre alten Kastanienbaum wurden die auf dem Dach aufliegenden Äste gestutzt, dann mehr als 100 neue Dachschiefer eingesetzt. Erst jetzt konnte der Außenanstrich erfolgen. Auch die Lilien zu beiden Seiten des Eingangs sowie die Madonna über dem Portal erstrahlen in ehemaligem Glanz. Pflastersteine säubern und Unkraut entfernen - das waren die letzten Arbeiten, bevor die Fierskapelle nun wieder den Besuchern offen steht.Rußarme Öllichter zum Schutz des Anstrichs

"Das ist ganz toll, was die Brüder hier geleistet haben", lobt Pastor Georg Moritz das Engagement der Bruderschaft und dankt im Namen der Pfarrgemeinde den fleißigen "Restauratoren". Um fortan erneute Schäden zu vermeiden, ist es untersagt, mitgebrachte Kerzen aufzustellen und anzuzünden. Rußarme Öllichter können in der Kapelle gekauft und angezündet werden. Und da die Fierskapelle unter Denkmalschutz steht, ist es auch verboten, Plakate und ähnliches anzubringen. Die Bruderschaft bittet um das Verständnis der Besucher - zum Wohle des "Heiligenhäuschens".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort