Zu Fuß historische Landschaft kennenlernen

Veldenz · Wanderprofis kommen am TV-Wandertag ebenso auf ihre Kosten wie Einsteiger, die erst einmal eine kleinere Route gehen möchten: Am Sonntag, 4. Mai, stehen von Veldenz aus vier unterschiedliche Routen zur Auswahl.

Veldenz. Der in der Nähe der Mosel gelegene Ort Veldenz ist Start- und Zielpunkt des 17. TV-Wandertags am Sonntag. Veldenz mit knapp 1000 Einwohnern zeichnet sich durch ein besonderes Mikroklima aus. Durch seine Lage im Windschatten der Eifel hat es im Vergleich zu den Durchschnittswerten der Region weniger Regentage. Bereits zwei Mal wurde Veldenz im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" ausgezeichnet. Treffpunkt für Wanderfreunde ist am Sonntag die Villa Romana in der Ortsmitte von Veldenz. Von dort aus führen vier Strecken rund um Veldenz. Die geführten Touren starten um 9 Uhr (längste Strecke), die anderen Routen starten jeweils mit 15 Minuten Abstand. In Veldenz gibt es auch eine TV-Bühne mit Unterhaltungsprogramm, Essens- und Trinkstände sind vorgesehen. Zwischen 14.30 und 17 Uhr gibt es zudem Musik mit dem Saxofon-Ensemble "No Sax no Fun". Für Kinder ist TV-Maskottchen Lucky mit dabei.
Die Strecken im Überblick:

Sonnenberg- und Bachtour, 5,9 Kilometer, Schwierigkeitsgrad leicht: Die Familienroute hat eine Länge von circa 5,9 Kilometer und kann mit dem Kinderwagen befahren werden. Lediglich der Abstecher zum Naturdenkmal "Alte Eiche" ist nicht befestigt. Von Mülheim aus geht es entlang des Veldenzer Baches weiter und auf einen Abstecher zum Naturdenkmal. Ziel ist die Villa Romana in Veldenz.
Die drei weiteren Touren (9, 16,9 und 21,9 Kilometer) verlaufen zunächst über eine identische Strecke (6,5 Kilometer). Auf der Route liegen die Aussichtspunkte Runder und Langer Hammerfelsen, Dachlayfelsen, die Waldwiese und das Hinterbachtal. Die erste Raststation ist am Köhlerplatz, wo sich die Strecken trennen:

Gräfin-Anna-Tour, 9 Kilometer, Schwierigkeitsgrad mittel: Die 9-Kilometer-Route verläuft entlang des Hinterbachs bis nach Thalveldenz, zum Abzweig am Veldenzer Hammer und zum Aussichtspunkt Peeth-Kehr. Dann geht es am Glockenturm vorbei zum Ziel, der Villa Romana. Die schwere (knapp 17 Kilometer) und die anspruchsvolle Wanderstrecke (21,7 Kilometer) gehen vom Köhlerplatz weiter entlang des Hinterbachs an der Kaffeemühle und der Thielenmühle vorbei zum Wellersbach, zur Heidenmauer, zum Keltenwall, zum Kalmbach und zum Schloss Veldenz, wo die zweite Raststelle eingerichtet ist. Auch die Kapelle Thalveldenz liegt auf dem Weg sowie der Rittersturz, ein Felsvorsprung, von dem sich der Teufel, der Sage nach, mit einem Ritter hinabgestürzt haben soll. An der Josephinenhöhe ist der dritte Rastplatz.

Schlossweg, 16,9 Kilometer, Schwierigkeitsgrad schwer: Die mittlere Strecke führt von der Josephinenhöhe zum Aussichtspunkt Peeth-Kehr und schließlich weiter zum Ziel, der Villa Romana in Veldenz. Die Route hat eine Höhendifferenz von circa 1080 Metern. Graf-Georg-Johannes-Weg, 21,9 Kilometer, Schwierigkeitsgrad anspruchsvoll: Die längste Route führt von der Josephinenhöhe in Richtung Burgen. Oberhalb des Ortes können die Wanderer den Blick auf das Fronbachtal, den Sonnenberg und das Wiesental genießen.
Auch Läufer sind eingeladen: Außer von Wanderern können die ausgeschilderten Wege auch von Läufern genutzt werden. Mitglieder des Teams Zeppelin, der Ausdauersportgruppe der Spvgg. Mülheim-Brauneberg, bieten am 4. Mai um 9 Uhr geführte Läufe über die beiden mittleren Distanzen an. Treffpunkt ist in der Ortsmitte von Veldenz.Extra

In Veldenz gibt es ein ganz altes Schloss, das auch heute noch bewohnt wird. Wer Interesse hat, kann es am TV-Wandertag besichtigen. In Veldenz haben schon vor über 2500 Jahren Menschen gesiedelt, denn das Tal war damals schon sehr fruchtbar. Das Schloss Veldenz wurde wahrscheinlich 1129 von dem Adeligen Gerlach I. erbaut. In dem Ort lebten immer mehr Menschen und trieben Handel oder Landwirtschaft. Deshalb hat Veldenz auch schon 1286 Stadt- und Marktrechte von Rudolf von Habsburg verliehen bekommen. Der Ort war sehr umkämpft, weil er so bedeutsam für die Gegend war. Aber dann ging Veldenz im Jahr 1444 an den Grafen von Pfalz-Zweibrücken. 1543 bis 1694 gehörten Ort und Umland zum Fürstentum Pfalz-Veldenz. Besonders spannend wurde es in Veldenz, als 1752 der überregional bekannte Räuber Johann Peter Petri, genannt Schwarzer Peter, geboren wurde. Der hat viele Menschen überfallen und ist in Häuser eingebrochen. Er war ein Freund des ebenfalls bekannten "Schinderhannes". 1811 kam er in Mainz lebenslang ins Gefängnis. hpl

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