Zu Gast bei Aschenputtel, Frau Holle und Zwerg Nase

Deuselbach · Eine zauberhafte Märchenwelt erwartet Kinder und Erwachsene im Hunsrückhaus am Erbeskopf: Die Aachener Künstlerin Katrin Geilenkirchen präsentiert zum zweiten Mal einige ihrer handgefertigten lebensgroßen Karikaturen.

Deuselbach. Zwerg Nase am üppig gedeckten Tisch und die schillernd grüne Verwandtschaft der kleinen Meerjungfrau ziehen die Blicke magisch an. Neben ihnen haben sich viele weitere bekannte Märchenfiguren wie Frau Holle, Aschenputtel, der gestiefelten Kater, eine Kräuterhexe, eine Blumenfee und auch ein Waldschrat im Hunsrückhaus eingefunden.
Die Aachener Künstlerin Katrin Geilenkirchen hat die märchenhaften Karikaturen erschaffen. Für ihre Ausstellung "Märchen erleben" sind sie bis Ende Januar im Hunsrückhaus am Erbeskopf in Szene gesetzt. Zur Eröffnung führte das Trier er "Kulturlabor" eine moderne Version von der "Prinzessin auf der Erbse" auf, und Malborner und Thalfanger Grundschüler lasen und sangen Märchen.
Bei den überwiegend Neunjährigen kamen die Figuren gut an. "Die sind schick, super gemacht", sagte Lena. Selbst die Grimmigeren seien lustig. "Ich find die Gesichter toll - und diese Nasen", deutete Toan auf eine besonders unförmiges Exemplar. Auch Paulina faszinierten die Figuren. Ihr Favorit ist eine Hexe - "wegen der krumpeligen Nase". Anja beeindruckte hingegen der gestiefelte Kater. Der sehe einfach toll aus. Für Max zählten andere Aspekte. Dass ihm die Zwerg-Nase-Szene so gut gefiel, lag weniger an den Nasen, sondern daran, dass "es da ums Essen geht."
Die Künstlerin will mit ihren mehr als 200 Figuren aus handbemaltem und lackiertem Ton "das Kulturgut Märchen wieder attraktiv gestalten". Seit ihrem sechsten Lebensjahr ist sie von Märchen fasziniert, die trotz eines ihnen anhaftenden "verstaubten Touchs" hochaktuell seien. Daher möchte sie langfristig nicht nur in Monschau und vielen anderen Orten ausstellen, sondern ein Märchenmuseum einrichten. An der Ausstellung im Hunsrückhaus - Premiere war 2009 - will sie aber festhalten.
Hunsrückhausleiter Daniel Thiel würde das im Wechsel mit der Krippenausstellung sehr begrüßen. Auch er wünscht sich, "dass Märchen wieder mehr in die Köpfe kommen". Dass sich zur Ausstellungseröffnung Kinder mit eigenen Ideen einbrachten, bestätigt ihn darin ebenso wie die "um die 1000 Besucher im Jahr 2009". Die Kosten der Präsentation schätzt Thiel auf 4000 bis 5000 Euro - plus Ausgaben für die Zusatzangebote für Kinder. Denn dank eines Sponsors wird die Ausstellung in diesem Jahr um ein attraktives Rahmenprogramm mit Bastel- und Erlebnisangeboten ergänzt. Außerdem gibt es ein Gastspiel des "Sams" vom Theater Trier. urs
Die Ausstellung geht bis zum 29. Januar und ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geööfnet (an Feiertagen eventuell abweichend).

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