Zu klein und ziemlich marode: DRK-Kreisverband will Rettungswache in Manderscheid sanieren

Manderscheid · Pläne für die in die Jahre gekommene Rettungswache in Manderscheid: Der DRK-Kreisverband Bernkastel-Wittlich will das Gebäude sanieren. Nach ersten groben Schätzungen wird die Maßnahme rund 750000 Euro kosten. Die Stadt Manderscheid muss sich unterdessen ein neues Gebäude für ihren Bauhof suchen.

Zu klein und ziemlich marode: DRK-Kreisverband will Rettungswache in Manderscheid sanieren
Foto: Winfried Simon

Besonders ansehnlich war das Gebäude in der Manderscheider Friedrichstraße nie. Bis Anfang der 90er Jahre diente es als Produktionsstätte für einen Metall verarbeitenden Betrieb. Dann kaufte der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) den Großteil des Gebäudes für die Rettungswache. In einem Teil ist außerdem der Bauhof der Stadt Manderscheid untergebracht. Dort stehen Traktoren, Rasenmäher und andere Geräte.

Der DRK-Kreisverband will das Gebäude nun komplett sanieren und den städtischen Teil kaufen. Heinz-Werner Steffen, Geschäftsführer des Kreisverbandes, sagt: "Das ist dringend notwendig. Die Fahrzeuge sind größer geworden, die Technik moderner, und weil es inzwischen auch weibliche Rettungssanitäter gibt, brauchen wir getrennte Toiletten sowie Ruhe-, Dusch- und Umkleideräume."

Die sanierte Wache wird auch eine kombinierte Abstellhalle mit Desinfektionsraum für das Fahrzeug haben. Weil Rettungswagen vergleichsweise klein sind und viele ganz unterschiedliche Patienten darin transportiert werden, können sich Keime im Wageninneren festsetzen.

Es gab bereits Gespräche mit der Kreisverwaltung. Der Kreis zahlt für solche Projekte in der Regel 75 Prozent Zuschuss. Steffen: "Wir werden jetzt eine exakte Planung vorlegen und diese mit der Kreisverwaltung abstimmen. Wir hoffen, dass Ende dieses Jahres die Zuschussbewilligung vorliegt, damit wir dann gleich mit der Sanierung der Rettungswache beginnen können."
Im Gespräch war auch ein Neubau der Rettungswache auf der grünen Wiese. Allerdings sei es in Manderscheid zurzeit sehr schwierig, ein geeignetes Grundstück zu bekommen, sagt Steffen. Außerdem sei es auch im Sinne der Stadt, wenn das Haus, das sich im Ortskern befindet, aufgewertet wird.

Stadtbürgermeister Günter Krämer begrüßt die Planung des DRK-Kreisverbandes. Wo in Zukunft der Bauhof unterkomme, müsse noch beraten werden. Möglicherweise müsse eine neue Halle gebaut werden.

Im Kreis Bernkastel-Wittlich gibt es sechs Rettungswachen - in Bernkastel-Kues, Wittlich, Traben-Trarbach, Morbach, Thalfang und Monzelfeld. Sie werden vom DRK Rettungsdienst Eifel-Mosel-Hunsrück gGmbH mit Sitz in Daun betrieben. Zu diesem Rettungsdienst gehören auch die Rettungswachen Daun, Gerolstein, Jünkerath und Kelberg sowie der Rettungshubschrauber Christoph 10, der am St. Elisabeth-Krankenhaus Wittlich stationiert ist.

Extra

Lebensbedrohliche Erkrankungen und Unfallverletzungen sind ein Fall für den Rettungswagen. Ein großes Aufgabengebiet ist außerdem der Krankentransport. Dazu gehören beispielsweise Fahrten mit pflegebedürftigen Personen zum niedergelassenen Arzt, zum stationären Aufenthalt ins Krankenhaus oder zu einer länger andauernden Behandlung wie Dialyse oder Chemotherapie. Dabei muss die Fahrt vom Hausarzt verordnet werden. Voraussetzung ist, dass eine fachliche Betreuung des Patienten während der Fahrt erforderlich ist. Zu den Personengruppen, die per Krankentransport befördert werden, gehören (infektiös) erkrankte Patienten, bettlägerige Patienten, gehbehinderte Personen, Dialysepatienten und Personen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. sim

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