Zu spät

WITTLICH. (sos) Ein Prominenter wurde posthum mit dem neuen Preis der Stiftung Stadt Wittlich geehrt (der TV berichtete). Für Christina Rau, die die 10 000 Euro-Auszeichnung an Stelle ihres verstorbenen Mannes Johannes entgegennahm, gab es auch eine Urkunde. Die angekündigte Plakette zur Preis-Premiere wird Bürgermeister Ralf Bußmer ihr aber später überreichen müssen.

Bei der erstmaligen Verleihung des Georg-Meistermann-Preises der Stiftung Stadt Wittlich spielte auch die Tücke im Detail eine Rolle. Zur Zeremonie an dem Tag, an dem der namensgebende Künstler 95 Jahre alt geworden wäre, sollte auch eine Bronze-Plakette mit einer Darstellung des Meistermann-Profils und des Stiftungssiegels überreicht werden. Daraus wurde nichts. Doch warum nicht?Ähnlich wie bei Alfred-Nobel-Preis

Ulrich Jacoby, Pressesprecher der Stadt, sagt, eine schwere Erkrankung mit Krankenhausaufenthalt in der Familie Meistermann sei ursächlich dafür, dass der Auftrag an eine Kunstgießerei nicht mehr rechtzeitig erteilt werden konnte. Jetzt gelte: "Die Bronze-Plakette wird Frau Rau nach der Fertigstellung von Bürgermeister Ralf Bußmer persönlich überreicht werden." Den Entwurf der Plakette gestaltete der Schwiegersohn Meistermanns, Heribert Calleen. Zu den Hintergründen sagt Ulrich Jacoby: "Es gab unterschiedliche Ideen, was dem Preisträger neben einer Urkunde als bleibende Erinnerung überreicht werden sollte. Analog zu anderen Preisen, zum Beispiel Alfred-Nobel-Preis, Heinrich-Böll-Preis, hat sich aber die Idee einer eigens für den Georg-Meistermann-Preis zu schaffenden Bronze-Plakette durchgesetzt." Es sei ein Vorschlag der Erbengemeinschaft Meistermann gewesen, den Bildhauer Heribert Calleen damit zu beauftragen. Die Stiftung habe sich darüber gefreut, dass der Entwurf und die Gussform kostenlos bereitgestellt wurden. Ulrich Jacoby sagt: "Es handelt sich um eine Schenkung der Erbengemeinschaft Meistermann. Die Stiftung erhält die ausschließlichen Rechte." Auf die Frage, warum nicht offiziell für die Gestaltung der Plakette zum Wettbewerb in/um Wittlich aufgerufen werden konnte, informiert Ulrich Jacoby: "Gerade wegen der Bedeutung des Preises kamen nur wenige Personen in Frage, welche die Bronze-Plakette in der entsprechenden künstlerischen Qualität gestalten konnten. Die Stiftung hat das Geschenk der Erbengemeinschaft Meistermann gerne angenommen. Die Bronze-Plakette wird extra für den Georg-Meistermann-Preis geschaffen und findet ausschließlich für diesen Zweck Verwendung. Der Georg-Meistermann-Preis der Stiftung Stadt Wittlich erhält hierdurch zusätzliche Exklusivität." Vor der Plaketten-Lösung standen aber auch andere Ideen zur Debatte. "Im Vorfeld der Entscheidung, welches Objekt überreicht werden soll, gab es Überlegungen zu unterschiedlichen Objekten - Nachbildung der Apokalyptischen Reiter von Georg Meistermann, Grafik von Meistermann, Meistermann-Gedenkmünze, modernes Glasobjekt. Wegen eines Glasobjektes gab es Kontakte zu einer jungen Nachwuchskünstlerin, die unverbindlich Entwürfe erstellt hat", sagt Jacoby. Kreativen Menschen zu Gute kommen jetzt die 10 000 Euro Preisgeld: Christina Rau stellt es dem Künstlerdorf Schöppingen im Münsterland zur Verfügung. Infos dazu bietet www.stiftung-kuenstlerdorf.de im Internet.

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