Zu Testzwecken: Auffahrt zur Autobahn nahe Wittlich-West wegen Unfallhäufung verkürzt

Wittlich · Rätselhafte Absperrung: Wer von der L 141 die Zufahrt nahe Wittlich-West zur A 60 nutzt, wundert sich über eine Verkürzung der Strecke. Wird das eine Baustelle? Und wenn ja, was wird gemacht? Nichts. Die Sperrung dient einem Sicherheitsexperiment.

 Test mit ungewissem Ausgang: An den Auffahrten auf die A 60 wurden die Strecken verkürzt.TV-Foto: Christine Catrein

Test mit ungewissem Ausgang: An den Auffahrten auf die A 60 wurden die Strecken verkürzt.TV-Foto: Christine Catrein

Foto: (m_wil )

Wittlich. Die hubbelige gelb-orange Plastiklinie am Boden plus die aufragenden rot-weißen Warnbaken verkürzen seit Donnertag, 13. August, die Auffahrt Wittlich-West von der L 141 bei Wittlich auf die A 60. Der Autofahrer kennt das. Meist bedeutet das: Baustelle. Doch in diesem Fall tut sich nichts.

Straße gesperrt, Baustelle vergessen? Ist vielleicht eine Maßnahme ins Sommerloch gefallen? Was soll die Sperrung ohne weitere Folgen? Sie dient sozusagen der Sicherheit! Das Ganze ist genauer gesagt ein Test mit ungewissem Ausgang und noch ungewisser Dauer. Getestet wird, ob die stark verkürzte Auffahrt dazu führt, dass in diesem Bereich weniger Unfälle passieren. Die haben nämlich zugenommen.

Laut offizieller Statistik sieht das so aus: 2011 gab es noch keine Unfälle an der L 141 im Bereich A 60 - Wittlich-West. 2012 gab es zwei Unfälle mit sechs Leichtverletzten. 2013 gab es drei Unfälle mit vier Schwer- und vier Leichtverletzten und 2014 drei Unfälle mit zwei Schwer- und acht Leichtverletzten. "Es wird seitens der Unfallkommission vermutet, dass der Verkehrsteilnehmer, der aus der Autobahn ausfährt und in Richtung Wittlich schaut, aufgrund des Blickwinkels nicht deutlich genug erkennen kann, ob die von links kommenden Fahrzeuge sich auf der Geradeausfahrt befinden oder auf die Autobahn rechts abbiegen wollen", sagt Manfred Johannes, Landesbetrieb Mobilität Trier (LBM).

Seit der Verkürzung der Strecke ist die Optik eine andere. Für alle, die von der Autobahn abfahren, sei so klarer zu sehen, ob Autos, die aus Richtung Wittlich kommen, rechts zur Autobahn abbiegen oder geradeaus weiter fahren. Manfred Johannes: "Es handelt sich hier zunächst um einen ,Versuch', um herauszufinden, ob die Vermutung der Unfallkommission richtig ist und gegebenenfalls weitere Maßnahmen erforderlich sind."

Hans-Michael Bartnick, stellvertretender Dienststellenleiter des LBM Trier ergänzt dazu: "Die Unfallkommission hat die Aufgabe, Gefahrenstellen zu erkennen. Außerdem soll sie Ideen entwickeln, was man den Gefahren im Verkehr entgegensetzen könnte. Das Gremium besteht aus Fachleuten der Verkehrsbehörden, der Polizei und der Straßenbaubehörden."

Ob die Verkürzung der Auffahrt und der damit verbundene optische Effekt nun tatsächlich zur Erhöhung der Sicherheit beitragen, ist naturgemäß noch ungewiss. Wie lange die Teststrecke bleibt, ebenso. Klar ist, so Manfred Johannes: "Die Maßnahme muss über einen längeren Zeitraum beobachtet und ausgewertet werden." sos

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