Zu Tränen gerührt

WITTLICH. (peg) Abschied nach 24 Jahren im Kindergarten Talweg: Die Kinder, Eltern und Kolleginnen bereiteten der ehemaligen Leiterin Renate Richter ein rauschendes Fest, das sie fast zu Tränen rührte.

Ein Bändertanz, ein Fingerspiel, Blumenrätsel und die Jahresuhr von Rolf Zuckowski: Bienenfleißig waren Kinder und Kolleginnen im Kindergarten im Talweg in den vergangenen vier Wochen gewesen. Es ging schließlich um nichts Geringeres als den Abschied von Renate Richter, einer Dame, die sich nach 24 Jahren aus dem Berufsleben zurückzieht. Warum, mögen vielleicht die Erwachsenen verstehen, die Kinder verstanden es nicht. So erstattete Jutta Böhm vor versammelter Mannschaft der scheidenden Leiterin Bericht über ein Gespräch, das sie am Vortag mit Töchterchen Charlotte geführt hatte. In welchen Kindergarten Renate denn in Zukunft gehen würde, hatte die wissen wollen. Alles Erklären seitens der Frau Mutter, dass Frau Richter sich jetzt gerne ihrem Garten, dem Haushalt und vor allem auch dem Ausschlafen widmen wolle, hatte nichts genützt. Entsetzt hatte Charlotte der Diskussion ein Ende gemacht mit dem Ausruf: "Aber Mama, die Frau Richter ist doch noch nicht alt!" Etwas mehr Verständnis zeigten die Erwachsenen für den Entschluss Richters, ihren Job an den Nagel zu hängen. "In fast einem viertel Jahrhundert waren Ihnen unzählige Kinder anvertraut", resümierte Dechant Rudolf Halffmann, dessen Pfarrei St. Markus Träger der Einrichtung ist. Er bescheinigte ihr Kompetenz, Kollegialität und Zuverlässigkeit. "Sie haben das Leben in unserer Gemeinde an einer ganz wichtigen Stelle mitgeprägt." Zum Abschied bekam Renate Richter neben einem handgemalten Seidenbild von jedem Kind eine Blume geschenkt: Ein überdimensionaler Strauß aus orangen, gelben und weißen Rosen kam da zusammen, für den eine Hand allein viel zu klein war. Auch für ihre große Leidenschaft, die Arbeit im eigenen Garten, erhielt sie üppige Geschenke: Eine hängende Kätchen-Weide vom Verwaltungsrat und das Handwerkszeug für standesgemäßes Graben, Jäten und Buddeln vom Elternausschuss. Das Fest war ganz nach dem Geschmack von Renate Richter, die im Übrigen ihrerseits einen prall gefüllten Korb für "ihre" Kinder mitgebracht hatte: Einen Kreisel gab es für jeden als kleines Dankeschön für die Mühe, die sich mit den liebevollen Vorstellungen gemacht hatten. Nach dem Höhepunkt ihres beruflichen Wirkens, gefragt, sagt sie: "jeden Augenblick, in dem Kinder glücklich sind", und von denen habe sie eigentlich täglich mehrere erlebt. Ihre Nachfolgerin wird Roswitha Pohl, die sich bestens im Talweg auskennt. Bereits 1980 hatte sie ihr Anerkennungsjahr hier gemacht.

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