Zuhause alt werden: Ideenbörse mit Pfiff

Zell/Traben-Trarbach · Starke Kommunen - starkes Land. Die Verbandsgemeinde Zell und Traben-Trarbach sowie das Klinikum Mittelmosel sind Teil der Initiative. Bei einer Veranstaltung kamen Kümmerer aus ganz Deutschland zusammen.

Zell/Traben-Trarbach. Es war eine Ideenbörse für alle, die in das Modellprojekt "Gesundheit und Pflege in der Region Mittelmosel" eingebunden sind. Beim Symposium "Visionen und Perspektiven zur ländlichen Gesundheitsversorgung" in Zell stellten die Referenten Praxisbeispiele vor.
Einen Musterfall schilderte Gerhard Kiechle aus Eichstetten, einem südbadischen Winzerdorf. Dort gründete sich 1998 der Verein Bürgergemeinschaft Eich stetten, der sich über Mitgliedsbeiträge finanziert. Kiechle und seine Mitstreiter hatten erkannt: "Die Pflege der Älteren funktioniert nicht mehr in den Familien so wie früher." Der demografische Wandel verändert die Gesellschaft gravierend. Über den Verein können Bürger hauswirtschaftliche oder pflegerische Dienste in Anspruch nehmen - gegen eine Aufwandsentschädigung. Der Verein ist auch Träger des Schwanenhofs, einer Anlage für betreutes Wohnen. Sie liegt im Ortskern und hat 17 Wohnungen für Ältere.
Ein positives Beispiel hatte auch Ursula Woltering von der Leitstelle "Älter werden in Ahlen""(Nordrhein-Westfalen) im Gepäck. Dort haben sich Träger von Gesundheits- und Pflegeangeboten im Verein "Alter und Soziales" zusammengeschlossen. Er setzt darauf, ältere Menschen möglichst lange ambulant mit allen notwenigen Hilfen zu versorgen. Dafür wird ehrenamtliches Engagement von hauptamtlichen Stellen unterstützt.
Dass es für den Erfolg des Modellprojekts an der Mittelmosel ebenfalls auf "Kommunikation und Kooperation aller Beteiligten" ankommt, unterstrich Marcus Heintel, Bürgermeister der VG Traben-Trarbach. Sein Zeller Amtskollege Karl Heinz Simon stellte fest: "Zahlreiche Personen aus den Gesundheits- und Pflegeberufen sowie unendlich viele Ehrenämtler stellen sich und ihr breites Wissen bereit, damit wir gemeinsam eine Verbesserung der Versorgung im ländlichen Raum erreichen können."
Dass das Land Rheinland-Pfalz große Hoffnungen auf das Modellprojekt an der Mittelmosel setzt, verdeutlichte Innenminister Roger Lewentz. Man erwarte "Ergebnisse, die so übertragbar sind, dass man sie auch in der Südwestpfalz oder im Kreis Altenkirchen" anwenden könne. Mit dem Modellprojekt "Gesundheit und Pflege in der Region Mittelmosel" sind die Verbandsgemeinden Zell und Traben-Trarbach sowie das Klinikum Mittelmosel an der Landesinitiative "Starke Kommunen - starkes Land" beteiligt. Ziel ist es, vor allem mithilfe der Bürger einen Masterplan zu erarbeiten, wie die Gesundheits- und Pflegein frastruktur in der Region verbessert und zukunftsfähig gemacht werden kann. dad

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