Zulauf nach Rechts verhindern

Über rechtsextremistische Musik und Symbolik hielt Dr. Lutz Neitzert in Bernkastel-Kues ein Seminar. Über 70 Lehrer, Eltern, Jugendleiter und Jugendliche kamen zu der Veranstaltung.

 Dr. Lutz Neitzert zeigt bei seinem interessanten und vielfältigen Vortrag über rechtsextremistische Musik und Symbolik dem Publikum eine rechtslastige Zeitschrift. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Dr. Lutz Neitzert zeigt bei seinem interessanten und vielfältigen Vortrag über rechtsextremistische Musik und Symbolik dem Publikum eine rechtslastige Zeitschrift. TV-Foto: Sven Eisenkrämer

Bernkastel-Kues. Mit interessanten und tiefgehenden Einblicken in Hintergründe zu rechtsextremistischem Gedankengut und Verknüpfungen brachte der Kultur- und Musiksoziologe Dr. Lutz Neitzert im Hotel Burg Landshut so manchen Teilnehmer des Vortrags "Rechtsextremistische Musik und Symbolik in jugendlichen Subkulturen" zum Staunen. Angesprochen waren dabei vor allem Lehrer, Eltern, Jugendleiter, Mitarbeiter der Jugendarbeit aber auch interessierte Jugendliche. Veranstaltet wurde der Vortrag vom Kreisjugendamt, der Mobilen Jugendarbeit Bernkastel-Kues, dem Lernen Fördern e.V. und der Polizei."Die Politik ist gefragt, besser zu informieren"

"Wir hatten 70 Besucher - mehr als wir erwartet hatten. Die lebhafte Diskussionsrunde nach dem Vortrag von Dr. Neitzert zeigt, wie wichtig und komplex das Thema Rechtsextremismus ist", sagte Peter Caspers, der Kreisjugendpfleger. Rudolf Schäfer vom Lernen Fördern e.V.: "Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Aber die Politik ist gefragt, mehr und besser zu informieren und die von ihr geschaffenen Rahmenbedingungen für den Zulauf der Jugend nach Rechts wieder zu beseitigen." Auch Hubert Lenz, Beauftragter für Jugendsachen der Polizeidirektion Wittlich war von Neitzert überzeugt: "Mir hat das sehr gut gefallen. Wir dürfen nicht nur oberflächig informieren und arbeiten sondern müssen auch die Hintergründe mit einbeziehen." Das Thema wird weiter eine große Rolle spielen

"Ganz wichtig ist, dass diese Veranstaltung nicht irgendeine kurzfristige Reaktion auf die NPD-Aktivitäten in der Region ist, sondern dass wir diese Arbeit kontinuierlich seit Jahren machen. Der heutige Vortrag wurde schon geplant, da wusste noch niemand von der NPD in Gonzerath.", so der Jugendpfleger der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, Guido Moll. Schon vor zwei Jahren hielt Dr. Neitzert ein ähnliches Seminar in der Güterhalle in Kues ab, damals mit weniger Beteiligung. Künftig werde die Aufklärung im Bereich Rechtsextremismus eine immer größer werdende Rolle spielen, so Neitzert in seinem Vortrag. Die Stellen für Jugendarbeit im Kreis Bernkastel-Wittlich werden sich weiterhin intensiv mit dem Thema beschäftigen.

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