Zum 50. eine Riesenfete

HAAG. Mitte Juni steht nicht nur der Haager Sportverein Kopf. Bei der Feier von dessen 50. Geburtstag ist das ganze Dorf auf den Beinen.

Kicken und Abfeiern haben in Haag Tradition. Vor allem im Juni, wenn Gäste aus der ganzen Region zur Mallorcaparty des Vereins und den Gaudi-Kickerturnieren kommen. In diesem "Goldenen" Jahr des Vereins, wollen die Veranstalter einen draufsetzen. Nicht nur, dass sie mit den Kölner "Höhnern" eine Super-Band verpflichtet haben - auch sportlich warten die Haager mit echten Leckerbissen auf - so der "Lothar Emmerich Traditionsmannschaft", die sich die Ehre beim Ex-Verbandsligisten gibt, der heute mit der SG Dhrontal-Haag in der A-Klasse spielt. Außerdem treten U 13 und U 14 aus Köln, Kaiserslautern und Saarbrücken mit an. Dennoch ist das Wochenende nicht gänzlich in Kölscher- oder Fußballerhand. Hat der SV doch dank seiner Verbandsliga-Mädels einiges mehr zu bieten. Das stellt er mit der Damen-Volleyballturnier-Premiere unter Beweis. Die Väter des Vereins sind jedoch seine Kicker, die dem Leder trotz schwierigster Bedingungen die Treue hielten. So sind sie anfangs per Fahrrad oder Lastwagen zu den Spielen gefahren, wie sich die Gründungsmitglieder Rudolf Knob, Ehrenvorsitzender Karl-Heinz Laudes und Alois Marx erinnern. Auch das Schuhwerk war damals nicht eben vom Feinsten, erzählt Heribert Petry: "Fußballschuhe hat man ja noch nicht gekannt." Um dennoch den gewünschten Schwung zu haben, veredelten die Fußballer ihre "Werktags-Schuhe" mit Schnüren. Petry: "Damit die nicht auseinander brachen." Die Stollen machten sie selbst, indem sie mehrere aus Leder geschnittene Stücke übereinander nagelten. Eine echte Tortur, die auch die innen krumm geschlagenen Nagelspitzen kaum erträglicher machten: "Die Fußsohlen waren nach jedem Spiel offen." Knob, seit 50 Jahren Vereinskassierer, weiß von anderen Heldentaten: Die ersten Trikots wurden mit Getreide bezahlt. Das Korn hatten die Jungen vom Speicher der Eltern stibitzt und "schwarz verkauft", um zu Geld zu kommen. Doch die Kicker der ersten Stunden legten sich auch für ihren ersten Sportplatz "Auf der Thomm" ins Zeug. "Den haben wir noch von Hand gemacht, mit Hacke und Schippe", erzählt Alois Marx von der Einweihung mit Fahnenumzug.

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