Zum Abriss freigegeben

Die Verwirklichung des großen Sanierungsprojekts "Blockbereich Rathaus Trarbach" ist einen wichtigen Schritt vorangekommen. Die Stadt hat die betroffenen acht Häuser für rund 700 000 Euro gekauft. Fast alle können abgerissen werden, wenn dort wieder "eine adäquate Bebauung" vorgenommen wird.

 Im Vordergrund das rosafarbene Rathaus in Trarbach, dahinter der Blockbereich, der nun saniert werden kann. TV-Foto: Archiv/Winfried Simon

Im Vordergrund das rosafarbene Rathaus in Trarbach, dahinter der Blockbereich, der nun saniert werden kann. TV-Foto: Archiv/Winfried Simon

Traben-Trarbach. Die Altstadt von Trarbach ist geprägt von engen Straßen, kleinen Gässchen und großen Häuserblocks mit zum Teil sehr schlecht erhaltenen Gebäuden. Hinter dem Rathaus in Trarbach, Sitz der Verbandsgemeinde-Verwaltung befindet sich ebenfalls ein unansehnlicher Häuserblock. Einige Häuser stehen seit längerem leer, andere sind vermietet. Ein Abriss dieser Häuser und eine Neugestaltung der frei werdenden Fläche stehen auf der Wunschliste der Stadt ganz oben. Vor zwei Jahren fassten Stadt- und VG-Rat in einer gemeinsamen Sitzung einen aus Sicht von Bürgermeister Ulrich K. Weisgerber "historischen Beschluss": Der Blockbereich soll abgerissen und einer neuen Nutzung zugeführt werden. Ferner soll dort ein Erweiterungsbau für das Rathaus der Verbandsgemeinde entstehen. An diesem schieden sich damals allerdings die Geister: Jeweils vier Mitglieder der SPD-Fraktion im VG-Rat und im Stadtrat sprachen sich vor allem aus Kostengründen gegen den Erweiterungsbau aus.

Denkmalpflege stimmt Abriss zu

 Der zur Grabenstraße hin „abgeschnittene“ Stadtturm könnte optisch aufgewertet werden. TV-Foto: Winfried Simon

Der zur Grabenstraße hin „abgeschnittene“ Stadtturm könnte optisch aufgewertet werden. TV-Foto: Winfried Simon



Das Sanierungsgebiet Blockbereich Rathaus umfasst auch ein Grundstück mit Wohnhaus und einer dahinter liegenden Freifläche in der Grabenstraße, das sich exakt in der Flucht des Häuserblocks befindet. Darauf steht noch ein Rest der alten Stadtmauer - ein Turm, ähnlich wie der vor Jahren freigestellte und restaurierte Stadtturm hinter dem Casino. Dieser "kleine Turm" könnte wieder sichtbar gemacht werden.

Die Denkmalpflege hat bis auf ein Haus dem Abriss der Gebäude im Blockbereich grundsätzlich zugestimmt, wenn eine wirtschaftliche Nutzung nicht mehr möglich ist und sichergestellt ist, dass eine adäquate Bebauung dort wieder vorgenommen wird. Der Stadt geht es auch um dringend benötigte Parkflächen in diesem eng bebauten Stadtviertel. Wie das Ganze aussehen soll, ist noch unklar. Mit der Gestaltung wird sich erst der im Juni neu gewählte Stadtrat befassen. Zunächst wird ein Architekten-Wettbewerb ausgeschrieben. Die vorgelegten Pläne müssen den Vorstellungen der Denkmalpflege entsprechen.

Ob der Erweiterungsbau für das Rathaus kommt, hängt auch davon ab, welche Rolle die Verbandsgemeinde Traben-Trarbach nach der kommunalen Gebietsreform spielt. Denn zurzeit gibt es für solche Projekte keine Landeszuschüsse. Diese würden aber sicher wieder fließen, wenn die VG Traben-Trarbach (knapp 10 000 Einwohner, davon allein in der Stadt Traben-Trarbach 6000) nicht nur bestehen, sondern eventuell noch aufgewertet wird. Dann könnte auch das Verwaltungsgebäude II der Verbandsgemeinde in der Trarbacher Brückenstraße, in der das Bauamt und die VG-Werke untergebracht sind, anderweitig genutzt werden.

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