Zum Endspurt entschleunigen

2. September - ich fasse es nicht! Kopfschüttelnd habe ich gestern in unserem Büro das alte Kalenderblatt abgerissen: Noch vier Monate, dann ist auch dieses Jahr schon wieder rum. Während die letzten Schulkinder in diesen Tagen aus dem Sommerurlaub zurückkehren, wird in den Regalen schon langsam Platz geschaffen für die Nikoläuse und Weihnachtsmänner.

Im Gespräch mit meiner Kollegin im Büro sind vor wenigen Tagen sogar schon der Begriff "Jahresrückblick" und die Frage gefallen, wann wir in den verbleibenden Wochen am besten damit beginnen.

Auf unerklärliche Weise verstärkt sich bei mir von Jahr zu Jahr das Gefühl, dass die Zeit immer schneller rast und vor allem: dass für die zahlreichen Dinge, die ich mir im Laufe der Wochen so vornehme, immer weniger von ihr übrigbleibt.

An manchen Tagen stehe ich auf dem Weg zur Arbeit an der Ampel und komme mir vor wie im Film "Und täglich grüßt das Murmeltier".

War das nicht gestern, vorgestern und vorvorgestern genau die gleiche Szene zur gleichen Zeit?

Zwischenzeitliche Bemühungen, den vielen Alltags-Routine-Handlungen ein "Schnippchen" zu schlagen, und auch der gelegentlich eingestreute Vorsatz, die Freizeit "sinnvoll" zu nutzen und nicht zu "verplempern", können nicht wirklich von meinem Grund-Gefühl ablenken.

Dabei fällt mir auf, dass es vielen ähnlich geht. Wie oft fällt der Satz "Da habe ich leider keine Zeit für"? Aber gut: Neuer Monat, neue Woche, neuer Vorsatz, und wer weiß: Vielleicht klappt es ja auf den "letzten Metern" beim Jahres-Endspurt gelegentlich mal mit dem Entschleunigen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Morgen!

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