Kultur Zum Frühlingsmarkt in Burgen gibt es Glühwein (Fotos)
Burgen · Trotz Schnee zieht es auch in diesem Jahr Tausende Besucher zum Bauern-, Handwerker- und Winzermarkt in Burgen.
Das Wetter ist bei einem Markt unter freiem Himmel immer ein Thema – besonders in Burgen. Ist der dortige Bauern-, Handwerker- und Winzermarkt doch einer der frühesten Freiluftveranstaltungen im Jahr und trägt deshalb ein besonderes Kälterisiko. In diesem Jahr hat es die Burgener bei der sechsten Auflage des Marktes nach fünf warmen Jahren im wahrsten Sinne des Wortes kalt erwischt. Denn morgens gegen 5.30 Uhr hat es geschneit, sagt Ortsbürgermeister Reinhard Grasnick. Was ihm wegen der Parkflächen, die auf den Wiesen vor dem Dorf eingerichtet waren, einige Sorgen bereitet hat.
Doch auf das warme Moselklima kann man sich verlassen: Zwar sind die Besucher aus dem Hunsrück noch durch eine wie mit Puderzucker verzierte verschneite Landschaft nach Burgen gefahren. Doch zu Marktbeginn um elf Uhr ist es in Burgen an der Mosel trocken und vom Schnee ist auch nichts mehr zu sehen.
Die Aussteller haben sich auf die Bedingungen, einer „Mischung zwischen Oster- und Weihnachtsmarkt, eingestellt“ wie Grasnick es bezeichnet. Neben den Rieslingweinen bieten die einheimischen Winzer Glühwein, Glühviez und Jagertee an. „Nach fünf Jahren Superwetter muss es uns doch einmal erwischen“, sagt Winzer Kurt Auler, der neben seinen Rieslingen roten und weißen Glühwein anbietet. Doch „es ist trocken, das ist das wichtigste“, sagt Otto Specht, der an seinem Stand Allgäuer Käse verkauft.
Und tatsächlich: Sind die Straßen auf dem Rundgang des Burgener Marktes anfangs noch nicht so voll wie in den Vorjahren, tummeln sich nach und nach immer mehr Menschen an den Ständen der rund 150 Aussteller. Am frühen Nachmittag sind die Temperaturen auf zweistellige Werte geklettert und sorgen für sehr gute Marktbedingungen. Grasnick will sich zu den Besucherzahlen, die in den Vorjahren jeweils auf rund 15 000 Menschen geschätzt wurden, nicht festlegen. Er möchte die Abrechnung der Parkflächen und der Busse abwarten. Seine Vermutung: „Es hat später angefangen, dann wird es sich länger hinziehen“, sagt er.
Was macht das Besondere des Burgener Bauern-, Handwerker- und Winzermarktes aus, der in diesem Jahr erstmals ein Riesenrad als zusätzliches Highlight bietet? „Der Markt hat eine enorme Vielfalt mit interessanten und spannenden Produkten von sehr guter Qualität“, sagt Peter Reithmeier aus Karlsruhe-Rheinstetten, der an seinem Stand 55 verschiedene Honigprodukte anbietet und von Markt-Organisator Elmar Fritzen angeregt worden ist, in Burgen auszustellen.
„Hier gibt es viele Produkte, die in Handarbeit mit viel Liebe hergestellt wurden. Das zieht die Leute an.“ Tatsächlich kommen neben Einheimischen aus dem Landkreis Bernkastel-Wittlich viele Besucher von weiter. Grasnick hat bei einem Rundgang über die Parkplätze viele Autokennzeichen aus Nordrhein-Westfalen, Hessen, dem Saarland und dem Landkreis Simmern festgestellt.
Und offensichtlich gibt es immer mehr Gäste, die wegen des Marktes einen Kurzurlaub an der Mosel verbringen, so wie das Ehepaar Frost aus Bochum, die im Vorjahr bereits den Burgener Markt besucht und dieses Jahr zusätzlich Freunde mit zur Mosel gebracht haben. „Es gibt hier viele regionale Produkte. Hinzu kommt die Atmosphäre im Ort und der Wein, der uns gut schmeckt“, sagen die Vier.
„Sogar die Weinkönigin war schon bei uns“, freuen sie sich. Bettina Czech aus Münster ist mit einer Freundin aus Dortmund in Wintrich im Wellnessurlaub und hat erst am Vortag vom Markt in Burgen erfahren. „Es ist hier einmalig schön und gemütlich“, lautet ihr Fazit über den Burgener Bauern-, Handwerker- und Winzermarkt.