Zum Patronatsfest eine Messe mit Tücken

BERNKASTEL-KUES. Das Patronatsfesthochamt am Sonntag, 12. November, gestalten musikalisch die beiden Kirchenchöre St. Briktius Kues und St. Remigius Brauneberg-Filzen mit Orchester und Gesangssolisten unter der Gesamtleitung von Michael Meyer in der Kueser Pfarrkirche St. Briktius.

Konzentriert sind die Sängerinnen und Sänger bei der Sache, sie haben sichtlich Freude am Singen der C-Dur-Messe KV317, genannt "Krönungsmesse", von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791). Am Sonntag kommt die Missa Brevis zu Ehren von St. Briktius, dem Patron der Kueser Pfarrkirche, im Festhochamt zur Aufführung. Die vierstimmige Chorgemeinschaft umfasst rund 60 Sänger. Das Gesangssolisten-Quartett mit Antonia Lutz (Sopran), Ingrid Wagner (Alt), Marc Dostert (Tenor) und Gerd Elsen (Bass) übernimmt die Solopartien. Das 18-köpfige Orchester setzt sich aus Musikern aus Trier und der Region zusammen. Weitere kirchenmusikalische Werke von Mozart werden die Messe ergänzen. Die Krönungsmesse ist eine der beliebtesten unter den 18 von Mozart komponierten Messen. Der "Salzburger Meister" schrieb sie für das Osterfest 1779 im Dom zu Salzburg. Es gibt keine Quellen für die weitverbreitete Meinung, dass sie für die Jahresfeier der Krönung des Gnadenbildes in der Wallfahrtskirche Maria Plain bestimmt war. Dagegen deutet das Aufführungsmaterial in der Wiener Hofkapelle auf eine Verwendung bei den Krönungsfeierlichkeiten für Leopold II. oder Franz II. hin. Dabei stammt die Bezeichnung "Krönungsmesse" nicht von Mozart, sondern kam erst viel später in Wien auf. Dem Ausdrucksreichtum von festlich-prunkvoll bis lyrisch-besinnlich verdankt die Messe ihre Beliebtheit. Von der Ausdehnung her ist sie eine "Missa brevis", von der Ausstattung her gehört sie eher zur Gattung der feierlichen "Missa solemnis". "Die Krönungsmesse hat eine sehr eingängige Stimmführung, sie ist sehr wirkungsvoll und gleichzeitig verhältnismäßig leicht zu singen für einen Laienchor", betont Meyer. Es mache Spaß, diese Messe zu singen. Auch wenn sie ihre "Tücken" hat, denn die Sopranstimme liegt sehr hoch. 2001 hat Meyer die Krönungsmesse schon einmal mit Kuesern und Brauneberg-Filzenern sowie drei der vier jetzigen Solisten gesungen. Die Hauptmotivation, die beiden Chöre zusammenzubringen, liegt für Dekanatskantor Meyer ganz im Sinne von "gelebter" Dekanatsarbeit. Es hat eine lange Tradition, am Patrozinium in Kues eine besondere Messe zu singen. Dabei kommen nicht immer große Orchestermessen zu Gehör. Aber das Mozart-Jubiläumsjahr ist ein besonderer Anlass, beides zu verknüpfen.

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