Zur Belohnung eine Tafel Schokolade

WITTLICH. Einen äußerst erfolgreichen Blutspendetermin meldete das Deutsche Rote Kreuz: In der Dualen Oberschule Wittlich wurden 234 Blutkonserven genommen. Beim letzten Mal waren es noch 90 weniger.

Achtmal pro Jahr ruft der Ortsverein Wittlich des Deutschen Roten Kreuzes zum Blutspenden: Freitag in die Regionale Schule Salmtal und am darauf folgenden Montag in die Duale Oberschule Wittlich. Viel Arbeit im Vorfeld für Marlene Lex, die 2. Vorsitzende des Ortsvereins."25 bis 30 Helfer trommle ich dann zusammen", berichtet die Dame, die selbst nach einem Hörsturz kein Blut mehr spenden darf. Kurzfristige Absagen bringen sie regelmäßig zum Rotieren, doch irgendwie hat sie am frühen Nachmittag ihr Team dann doch vor Ort.Viel Arbeit vor der Blutspende

Bevor um 16.30 Uhr das eigentliche Spenden beginnt, ist vieles vorzubereiten: Liegen im Spende- sowie im Ruheraum gehören aufgestellt, literweise Kaffee gekocht, die Blutbeutel vorbereitet, Schnittchen geschmiert und meterweise Schokolade geschichtet. Der Lohn: Das Wissen darum, einmal mehr den kostbaren Lebenssaft für Bedürftige bereit gestellt zu haben und ein warmer Dank seitens des Wittlicher DRK-Vorsitzenden Alexander Becht: "Ohne das hohe Leistungsniveau unserer zahlreichen Ehrenamtler wären Blutspendetermine gar nicht möglich."Denn gebraucht wird Blut ständig. In der Hauptsache nicht für Unfallopfer, sondern bei großen Krebs-, Herz- und Magen-Darm-Operationen. Und der Lebenssaft ist nicht unbegrenzt haltbar. Das nach der Spende in seine Bestandteile zerlegte Blut hält sich unterschiedlich lang: Tiefgefrorenes Plasma rund zwei Jahre, rote Blutzellen vier Wochen, die für die Gerinnung zuständigen Thrombozyten nur wenige Tage. Auch weiße Blutkörperchen, die "Polizei des Körpers", werden in Krankenhäusern eingesetzt, zum Beispiel im Kampf gegen schwere Infektionen.Während der Blutspende selbst haben die wenigsten jedoch irgendwelche Katastrophen vor Augen. Im Gegenteil: Äußerst rege geht es in der Dualen Oberschule zu; man kennt sich, plappert bei der Anmeldung miteinander, steht wiederum plappernd in den Schlangen vor dem Voruntersuchungs- und den Spenderäumen. Viele bringen ihre Kinder mit, die staunend die mutigen Eltern umringen, die sich da so tapfer pieksen lassen, ohne mit der Wimper zu zucken. Schokolade gibt es nämlich auch für die kleinen Gäste, die erst nach Erreichen der Volljährigkeit selbst spenden dürfen: eine gelungene Werbung für den Spendernachwuchs.Nach einer knappen viertel Stunde piepst es neben der Liege: Das Zeichen für Ärzte und Helfer, dass die Spende beendet ist, und für den Spender das Signal, sich nun in den Ruheraum zu begeben. "Nur selten kollabiert uns hier jemand", berichtet Marlene Lex. Sie empfiehlt, nicht gehetzt zum Termin zu kommen und sich zur Entspannung vielleicht schon vor der Spende am Büfett zu bedienen, auf jeden Fall aber danach, um den Körper dabei zu unterstützen, den Blutverlust - immerhin ein halber Liter - aufzuarbeiten. In der Dualen Oberschule musste sie belegte Brötchen nachordern, so groß war der Andrang: Um 21 Uhr hatte man 234 Blutkonserven zusammen - 90 mehr als beim letzten Termin.

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