Zurück ans Planungsbrett

MANDERSCHEID. Nach nahezu 15 Jahren steht die Stadt wieder am Anfang der Diskussionen um die Umgestaltung des Marktplatzes. Ein völlig neues Gesamtkonzept für mögliche Änderungen soll nun ausgearbeitet werden.

Erstmal zur Seite gekehrt ist die Idee mit der Pflasterdecke, den Granitbänken und der einjährigen Probesperrung des Manderscheider Marktplatzes. Der Stadtrat beschloss, ein völlig neues Konzept für die umstrittene Umgestaltung des Platzes auszuarbeiten. In einer geschlossenen Sitzung mit dem Planungsbüro soll eine grundsätzlich neue Lösung für das langjährige Streitthema gefunden werden.Anwohner unzufrieden: Zu wenig Beteiligung

Der bisherige Vorschlag war aus einer Anwohnerversammlung im August entstanden. Doch weder Stadt noch Einwohner waren von der Idee überzeugt. "Wir wollten nichts überstürzen", sagt VG-Bürgermeister Wolfgang Schmitz. "Es passiert zunächst einmal gar nichts, sondern wir werden uns noch einmal mit dem Gesamtkonzept befassen". Nach einem Vorschlag von Wolfgang Moritz, dem Fraktionsvorsitzenden des Forums Stadtentwicklung, soll nun erstmalig auch der Pastor der anliegenden Kirche an den Verhandlungen teilnehmen. Der Pastor habe - im Gegensatz zu seinem Vorgänger - ein Interesse daran bekundet, an der Planung beteiligt zu werden, so Moritz im TV-Gespräch. Die Bürger von Manderscheid sollen anschließend in einer öffentlichen Sitzung über das Ergebnis informiert werden. Damit sind die Betroffenen allerdings nicht zufrieden. 20 Zuhörer waren bei der Stadtratssitzung anwesend. Schon zu Beginn der Sitzung war klar, dass sie an diesem Abend kein Mitspracherecht haben würden. Stadtbürgermeisterin Christel Praum verwies auf einen Stadtratsbeschluss, der besagt, dass dies nur bei jeder zweiten Sitzung vorgesehen sei. Den Vorschlag eines Kollegen, aufgrund der großen Zuhörerzahl eine Ausnahme zu machen, wies sie ab. Dies verärgerte die Zuhörer. Viele beschwerten sich nach der Sitzung, dass sie nicht ausreichend an den Diskussionen beteiligt würden. Bruni Fröhlich bezeichnete die Vorgangsweise der Stadt als "Schildbürgerstreich". "Wenn man schon als Bürger herkommt, möchte man auch mit einbezogen werden", sagte die Marktplatzanwohnerin. Ein verbesserter Verwaltungshaushalt, aber höherer Vermögenshaushalt, wurde vom Stadtrat verabschiedet. Im ersten Nachtragshaushaltsplan für das laufende Jahr erhöhte der Rat den Vermögenshaushalt von bisher 93 000 Euro auf rund 250 600 Euro. Grund hierfür sei der Beschluss der Stadt, sich bei der Sanierung des Freibads mit 350 000 Euro zu beteiligen. Die erste Hälfte dieses Betrags sei dieses Jahr fällig, aber noch nicht in den alten Haushalt eingerechnet worden. Obwohl sich dadurch der Kreditbedarf um rund 157 600 Euro erhöht, sei dies eine Verbesserung des Haushalts, sagte Schmitz, da die Differenz niedriger sei als die erste Rate für das Freibad. Der Bedarf im Verwaltungshaushalt verringert sich voraussichtlich um knapp 73 500 Euro, dank der Erstattung von Personalkosten für den Kindergarten durch den Kreis und den Mehreinnahmen aus Gewerbesteuern und Nachzahlungszinsen. Weiterhin verabschiedete der Rat eine Satzung über die Ablösung von Stellplatzverpflichtungen im Gemeindegebiet. Um eine Baugenehmigung für die Umnutzung eines Gebäudes zu erhalten, müssen Antragsteller nachweisen, dass genügend Parkplätze für den neuen Zweck zur Verfügung stehen. Sollte dies nicht der Fall sein, muss zukünftig eine Gebühr von 1350 Euro für jeden zusätzlich benötigten Stellplatz gezahlt werden.Erschließungsbeiträge für Pergweg

Damit erwirbt der Antragsteller gewissermaßen das Nutzungsrecht auf einen Stellplatz anderswo in der Stadt. Bisher wurden derartige Situationen von Fall zu Fall verhandelt, sagt Praum. Außerdem verabschiedete der Stadtrat die Erhebung einer ersten Beitragsvorausleistung für den Bau der Erschließungsstraße "Pergweg" im Neubaugebiet "Perg unterm Pfad". Die Gebühr von 5,32 Euro pro Quadratmeter dient der Rückerstattung der bisherigen Baukosten von rund 66 000 Euro und enthält bereits einen zehnprozentigen Zahlungsanteil der Stadt. Anwohner der Straße werden über ihre Zahlungsverpflichtung benachrichtigt. Eine Endabrechnung wird nach Fertigstellung der Straße folgen. Der Stadtrat vergab zudem den Auftrag zum Einbau zweier Fenster in das ehemalige Kindergartengebäude für rund 1500 Euro.

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