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MALBORN. (HB) Bei seinem zweiten Auftritt in der Steinkopfhalle im Rahmen der Veranstaltungen "1025 Jahre Malborn" hielt der Buchautor und Reisejournalist Uwe Anhäuser einen Lichtbilder-Vortrag über die Siedlungen der Kelten, Römer und Franken im Hunsrück sowie im Nahe- und Moseltal.

Die Schwerpunkte von Uwe Anhäusers Ausführungen waren die regionalen Voraussetzungen (Wasser- und Erzvorkommen) für die fränkische Landnahme und die Namensgebung der Ortschaften. Sie wird in der Regel auf eine Spanne von zirka 500 bis 700 nach Christus angesetzt. Sie kennzeichnet das Vorwiegen von Ortsnamensendungen auf -heim und -ingen. Bereits bebauter Raum wurde damals in Besitz genommen und durch Rodung erweitert. Manche Historiker, sagte er, schränken allerdings die eigentliche fränkische Landnahme auf etwa 450 bis 550 nach Christus ein und präzisieren eine spezielle Gründungsperiode, die nachfolgende Zeit der Merowinger (Kleinkönigsgeschlecht der salischen Franken) und Karolinger (fränkisches Hochadelsgeschlecht aus dem Raum Metz-Verdun-Ostbelgien), von etwa 550 bis 900 nach Christus mit einem Vorwiegen der -feld, -hausen, -stetten- und weiler-Orte. Die acht Jahrhunderte währende Landnahmezeit ging zu Ende durch die hochmittelalterliche Rodungsperiode von zirka 900 bis 1250. Diese charakterisiert das Vorwiegen der Ortsnamensendungen -au, -bach, -berg, -bom, -brück (von Brücke oder Bruch), -burg, -erde, -hof, -hof, -loch (von Lohe), -rath/roth (von Rodung), -schied (von Scheid = Wald), spall, -spelt, (von spalten), -streit, (von Struth = Wald) und -wang (in der Bedeutung von Wiese)". Rückgriff auf mittelalterliche Formen

Die meisten Ortsnamen bestehen aus Bestimmungswort und Grundwort. Die Bestimmungswörter sind von enormer Vielfalt: Entweder handelt es sich um Personennamen (zumeist der Gründer der Siedlung) oder um charakteristische Eigenarten im Gelände. "Um die jeweiligen Zuordnungen herauszufinden, bedarf es immer wieder des Rückgriffs auf die im Mittelalter beurkundeten Namensformen", sagte Anhäuser. "Beispielsweise Malborn 981 Mulbru, 1030 Malbrun, Mal (Denkmal oder Grenzstein) an einer Quelle, Hilscheid (1136 Heltresceit) und Rascheid (926 Roscheit)."

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