Geschichte Erde rutscht, Bürger klagen

Bernkastel-Wittlich (ca) Ein Blick in alte TV-Ausgaben bringt Themen zum Vorschein, die im Kreis vor Jahren aktuell waren:

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Foto: TV/Lambrecht, Jana

Berg in Bewegung: Nach einem Erdrutsch Ende Dezember wurden im Januar 2001 die Bundesstraße 53 zwischen Bernkastel-Kues und Graach sowie der parallel dazu verlaufende Weinbergsweg (Alter Graacher Weg) gesperrt. Eine Stützmauer war gebrochen, die an die Bundesstraße angrenzt. Vermutlich wegen starker Niederschläge waren Geröllmassen auf einer Fläche von der Größe eines halben Fußballfeldes ins Rutschen gekommen und hatten jede Menge Weinstöcke unter sich begraben. Auch der moselseitige Radweg musste gesperrt werden, denn die Leitplanke bot nicht den nötigen Schutz für weiter herabfallende Felsbrocken und Schuttabgänge. „Dass hier keiner zu Schaden kam, grenzt an ein Wunder“, sagte Helmut Kaspar, damals Leiter der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues. Die B 53 sei normalerweise eine viel befahrene Straße. Doch habe sich an diesem Tag Hochwasser und der dadurch bedingte geringe Autoverkehr als Schutz erwiesen.

Landpoker geht weiter: Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten, heißt ein geflügeltes Wort in der Medienbranche. Für die Binsfelder mag das geklungen haben wie blanker Hohn. Denn sie hatten im Kampf mit dem Bund um Fluglärmentschädigungen schon viele Hiobsbotschaften verkraften müssen. Dann kam 2001 der nächste Kinnhaken vom Bund: Der Rechtsstreit um Entschädigungen für die Wertminderung der Grundstücke am Flugplatz Spangdahlem ging in die nächste Runde. Das Bundesverteidigungsministerium hatte Berufung eingelegt. Nächste Station: das Oberlandesgericht Koblenz. Aber die Binsfelder glaubten ein Mittel zu haben, mit dem sie den Herren in Berlin eins auswischen konnten: Sie pokern mit ihrem Land. Denn für die geplante Flugplatzerweiterung benötigte der Bund 50 Hektar von den Binsfeldern. Ein Drittel davon gehörte ihm schon. Aber der Ankauf der restlichen zwei Drittel durch das Bundesvermögensamt verzögerte sich. Denn viele Bürger hatten es mit dem Unterzeichnen der Landkaufverträge nicht eilig. Damals prozessierten etwa 90 der 115 Binsfelder Kläger vor dem Oberlandesgerichtweiter.

Noch keine Entwarnung: Im Kampf gegen die Schweinepest erlegten Anfang Januar die Jäger im Kreis 50 Wildsauen an einem Tag. Sie versuchten damit der Verpflichtung nachzukommen, die Schwarzwildpopulation wegen der Schweinepest-Gefahr bis unter zwei Stück pro 100 Hektar Waldfläche zu bringen. Die Schweinepest bei Wildschweinen war im Januar 1999 erstmals im Kreis Bitburg-Prüm festgestellt worden und hatte sich auf Nachbarkreise ausgedehnt. Seit 2000 waren im Kreis Bernkastel-Wittlich 41 Wildsauen positiv getestet worden.

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