Zusammenarbeit ja, Fusion aber lieber nicht

Verbandsgemeinden mit weniger als 10 0 00 Einwohnern sollen laut Innenminister Bruch fusionieren. Bei den Bürgermeistern entsprechender Verbandsgemeinden (VG) im Kreis Bernkastel-Wittlich gehen die Meinungen darüber auseinander.

Kröv/Manderscheid/Thalfang/Traben-Trarbach. (jka) Otto Maria Bastgen (VG Kröv-Bausendorf): "Dass größere Gemeinden billiger wären, stimmt nicht. Bei einer Zusammenlegung ginge außerdem die Bürgernähe verloren. Es wäre also anonymer und teurer. Zudem müssen geschichtliche Gegebenheiten berücksichtigt werden. Daher kommt eine Fusion für uns nicht infrage - bei Zwang werden wir uns wehren. Bei einem Gespräch in Mainz wurde uns bestätigt, dass die VG sehr gut funktioniere. Ich gehe davon aus, dass wir nicht fusionieren müssen."

Hans-Dieter Dellwo (VG Thalfang): "Wir warten, bis das Land Leitlinien vorgibt, erst dann werden wir uns damit beschäftigen. Wir können über Zusammenarbeit sprechen, ich bin jederzeit zu einem Gespräch mit den Nachbarn bereit. Es gibt aber noch keine Fusionsüberlegungen. Ich habe vor einem Jahr ein Gespräch mit dem zuständigen Referenten über Verwaltungsreformen geführt. Konkret zu einer Fusion aber nicht."

Ulrich K. Weisgerber (VG Traben-Trarbach): "Das ist ein Thema, mit dem man sich auseinandersetzen sollte, insbesondere, um die Wirtschaftlichkeit zu verbessern und das Ganze dann dem Bürger zugutekommen zu lassen. Aus der Landkarte ergibt sich, wo mögliche Partner zu finden sind. Ob und wie man an das Thema rangeht, wird Gegenstand der nächsten Ratssitzung am 18. Februar sein. Es wird ergebnisoffen besprochen."

Wolfgang Schmitz (VG Manderscheid): "Bei Fusionsüberlegungen sollten Aspekte wie die Anzahl der Gemeinden, die zu verwaltende Fläche, die Geschichte und landsmannschaftliche Gesichtspunkte berücksichtigt werden. Deshalb bin ich gegen eine nur auf die Einwohnerzahl bezogene Absicht, Verbandsgemeinden aufzulösen. Auch finanzielle Gesichtspunkte sprechen dagegen. Eine Zusammenarbeit mit angrenzenden Verbandsgemeinden wird in Bereichen wie Kindergärten, Schulen, Abwasserbeseitigung und Touristik schon praktiziert. Darüber hinausgehende Überlegungen gibt es nicht. Ein konkretes Gespräch mit dem Innenministerium hat es bisher nicht gegeben."

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