Zusammenarbeit ja, Fusion jein

Eine Allianz mit einer anderen Verbandsgemeinde kann sich Thalfangs Rathaus-Chef Hans-Dieter Dellwo nur schwer vorstellen. Mit 7500 Einwohnern ist seine Kommune allerdings eine Kandidatin für eine Fusion, wie sie sich das Mainzer Innenministerium wünscht.

Thalfang. Die Landesregierung in Mainz fördert im Zuge der angestrebten Gebietsreform Fusionen von Verbandsgemeinden, will sie von 2014 an auch gesetzlich vorschreiben.

Im Fokus von Innenminister Bruch stehen dabei Kommunen mit weniger als 10 000 Einwohnern. Mit knapp 7500 Bürgern liegt die Verbandsgemeinde Thalfang deutlich darunter. Der Rathaus-Chef am Fuß des Erbeskopfs, Hans-Dieter Dellwo, ist damit nicht glücklich. Er fordert, dass nicht allein die Einwohnerzahlen eine Rolle spielen sollten.

Er will an der Verbandsgemeinde Thalfang festhalten. Denn sie habe sich in den vergangenen 40 Jahren bewährt. Eine Gebietsreform ist aus seiner Sicht "mehr als fraglich".

Dennoch will Dellwo mit den Nachbar-Kommunen Gespräche führen. Da kommt vor allem Neumagen-Dhron infrage, obwohl die Voraussetzungen nicht unproblematisch sind. Denn erst 2008 hat die mit 5800 Einwohnern kleinste Verbandsgemeinde in Rheinland-Pfalz Thalfang einen Korb gegeben, was eine gemeinsame Realschule plus angeht.

Ausgerechnet die Schulreform ist nun die Ursache dafür, dass Bürgermeisterin Christiane Horsch für ihre Kommune auf Partnersuche geht und auch mit Thalfang das Gespräch sucht. Denn ab 2013 kommen auf Neumagen-Dhron wie auf andere Schulträger für die neue Realschule plus erheblich mehr Kosten zu. Das Geld dafür fehlt.

Denkbar sind aus Dellwos Sicht auch andere Allianzen: etwa mit Hermeskeil, Birkenfeld oder Morbach. Auch dort liegen die Dinge nicht einfach. Birkenfeld und Hermeskeil gehören anderen Kreisen an. Morbach ist Einheitsgemeinde. Und Thalfanger Ortsgemeinden kann sich Dellwo schwerlich als Ortsbezirke ohne kommunalpolitische Souveränität vorstellen.

Trotz einer gewissen Gesprächsbereitschaft ist Thalfang als Rathaus-Standort für Dellwo nicht verhandelbar. Sollte es dennoch anders kommen, dürfte das für den 61-jährigen Verwaltungschef persönlich kaum Konsequenzen haben. Seine Amtszeit endet offiziell im Jahr 2014.

Das komplette Interview lesen Sie auf Seite 10.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort