Zuwachs für die Hauptschule

BERNKASTEL-KUES. 120 Hauptschüler nehmen in wenigen Wochen das Ganztagsangebot in Bernkastel-Kues wahr. Im ersten Jahr muss noch improvisiert werden.

Wenn die Schüler der Hauptschule Bernkastel-Kues Anfang September den Unterricht wieder aufnehmen, werden sie eine Veränderung feststellen. Die Schule hat baulichen Zuwachs bekommen. Acht zusammengefügte Fertigmodule stehen am Rande des Schulhofes. In sie werden vorübergehend zwei Klassen einziehen.Nun ist es aber nicht so, dass die Schule einen enormen personellen Zuwachs erfährt. Wie mehrfach berichtet, wird sie zum neuen Schuljahr Ganztagsschule und hat deshalb einen erhöhten Platzbedarf.

Dem Bedarf wird auch mit einem Anbau Rechnung getragen (der TV berichtete). Dieser wird aber erst zum Schuljahr 2006/07 bezugsfertig. Bis dahin muss und wird es Übergangsregelungen geben, und es wird auch einiges an Improvisationstalent nötig sein. Deshalb werden auch erst einmal nur die Klassen fünf bis sieben in den Genuss des Ganztagsschulangebotes kommen. Insgesamt werden dies 120 Schülerinnen und Schüler sein.

"Wir sind sehr froh über diese Räume", sagt die neue Rektorin Renate Kirchen. Zwei fünfte Klassen sollen dort einziehen. Dafür wird dann Platz in den 35 Jahre alten Holzbaracken frei. Diese Bauten sollen wahrscheinlich nach Fertigstellung des Anbaus abgerissen werden, dienen aber im kommenden Schuljahr für die Nachmittagsbetreuung der Ganztagsschüler.

"Diese Übergangslösung mit den Containern war unabdingbar", sagt Ulf Hangert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues. Damit werde den beengten Verhältnissen in den Gebäuden Rechnung getragen. So verfügt die Schule noch nicht einmal über einen Aufenthaltsraum.

Gegessen wird vorläufig noch in der Lehrküche

Dies soll ab dem Schuljahr 2006/07 die Mensa im Neubau sein. Bis dahin werden die Ganztagsschüler in der Lehrküche verpflegt. 86 der 120 Mädchen und Jungen haben sich zum Essen (2,60 Euro pro Mahlzeit) angemeldet. Die Lehrer werden ein Auge darauf haben, ob die übrigen Schüler ihre Mahlzeit von zu Hause mitbringen. So will die Schule möglichen sozialen Härtefällen (keine Anmeldung zum Essen aus finanziellen Gründen) schnell auf die Spur kommen.

Eine rege Resonanz gab es auf Anzeigen, mit denen Honorarkräfte für die Nachmittagsbetreuung gesucht wurden. "Es gab 60 Bewerbungen. Alle Bewerber waren hier", sagt Renate Kirchen. Das Spektrum reicht von Pädagogen, die einen Widereinstieg ins Berufsleben suchen, bis zu ehemaligen Handwerkern. 15 von ihnen erhielten den Zuschlag. Dazu kommt noch das Sportangebot, die Mitglieder des SFG Bernkastel-Kues anbieten.

Auf die Schule, die derzeit rund 480 Schüler besuchen, wartet mit Beginn des Schuljahres 2006/07 eine weitere Aufgabe. Dann wird sie Schwerpunktschule und wird Kinder mit Entwicklungsverzögerung aufnehmen. Damit wird fortgeführt, was in der Grundschule in Zeltingen-Rachtig begonnen wurde. "Das wird eine besondere Herausforderung für das Kollegium", sagt Renate Kirchen.

Sie setzt aber die Philosophie ihres Vorgängers Dieter Stuff fort. "Schule soll Spaß machen", sagt sie. Die Ganztagsschule biete die Chance, andere Beziehungen zwischen Schülern und Lehrern aufzubauen. Diese Beziehung, so hofft sie, wird dann auch auf die übrigen Kinder abfärben.

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