Zwei Botschafter zu Gast bei Freunden

BRAUNEBERG. Mit einem Harfenisten aus Paraguay und der eigens an die Mosel gereisten Botschafterin des südamerikanischen Landes hat Brauneberg sein Weltmeisterschafts-Patenland gegrüßt.

Harfenklänge zum Mittagessen? Dürfte es nicht etwas schwierig sein, sich mit der Frage "Salat zum Steak" im Ohr auf einfühlsame Melodien wie "El Condor Pasa" oder Evitas "Don't cry for me Argentina" zu konzentrieren? Musiker, die es in einem solchen Umfeld und dazu auf recht beengtem Raum schaffen, sich - zumindest über weite Strecken - Mucksmäuschenstille zu verschaffen, gehören schon zu den Großen ihrer Zunft. Und einen solchen hat Brauneberg überraschend für "Die Welt zu Gast bei Freunden" gewinnen können. Rito Pedersen ist in seiner Heimat Paraguay, dem Weltmeisterschafts-Patenland der Moselgemeinde, ein sehr bekannter Harfenist. Das bestätigt auch die Botschafterin, die sein Land in Berlin repräsentiert. Lilianne Lebron-Wenger hat es sich nicht nehmen lassen, bei dem Fest der Fußball-Patengemeinde ihres Landes dabei zu sein: "Ich finde es wunderschön, dass so viele Leute in Deutschland interessiert sind an meinem Land." Fußball bringe die Gesellschaften dazu, sich näher kennen zu lernen. Bedauerlich für Lebron-Wenger ist nur, dass sie wegen eines Staus Pedersen, der 1988 als besten Harfenist Südamerikas ausgezeichnet wurde, nicht mehr in Aktion erleben kann. Denn der Musiker hat sein Publikum nicht nur mit Tango und folkloristischen Klängen in sein Heimatland entführt, sondern auch auf eine Reise durch halb Europa mit musikalischen Stationen in Italien und Griechenland. Sein spontaner Auftritt in Brauneberg ist dem Engagement von Marc Thees zu danken. Als der Brauneberger Geschäftsmann über einen Kunden erfuhr, dass Pedersen am Abend des gleichen Tages ein Konzert im Saarland gibt, wagte er einfach den Versuch und erhielt prompt die Zusage. Für Gastgeberin Elfi Henkel vom Filzener Blockhaus ein echter Glücksgriff. Sie sei einfach nur glücklich gewesen, als sie gehört habe, dass Pederson auftrete. Ein dickes Lob gebührt aber auch den kleinen Tänzern der Kindertanzgruppe. Trotz der Kälte und des immer wieder einsetzenden Regens harrten sei nicht nur tapfer bis zu ihrem Auftritt im Freien aus, sondern führten die einstudierten Tänze auch noch mit strahlenden Mienen und bester Laune vor der Botschafterin und Ortsbürgermeister Klaus Denzer auf. Schüler der Grundschule Mülheim hatten sich im Vorfeld eingebracht, indem sie auf Stellwänden Fotos und Informationen über Paraguay präsentierten. Nur das Wetter spielte einfach nicht mit, so dass viele Gäste beim Vorbeischauen im eng besetzten Lokal die südamerikanische Stimmung nur am Rande mitbekamen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort