Zwei Millionen Euro für die Oberstadt

Wittlich · Die Bauarbeiten zwischen Fürstenhof und Schlossplatz sind fast abgeschlossen. Zwei Millionen Euro haben sie gekostet. War das notwendig? Was hätte man besser machen können? Der TV hat Meinungen eingeholt.

 Bauarbeiter vor der Schlossgalerie legen sich ins Zeug: Bis zur Säubrennerkirmes bekommt die Oberstadt ein neues Gesicht. TV-Foto: Sebastian Gubernator

Bauarbeiter vor der Schlossgalerie legen sich ins Zeug: Bis zur Säubrennerkirmes bekommt die Oberstadt ein neues Gesicht. TV-Foto: Sebastian Gubernator

Wittlich. Die Schlammpiste vor dem Fürstenhof? Ist ein befestigter Parkplatz geworden. Der Ze brastreifen zur Schlossgalerie? Ist einer 40 Meter langen Übergangsfläche für Fußgänger gewichen. Der Platz zwischen Schlossgalerie und Busbahnhof? Wird zu einer Treppe, auf die man sich setzen und verweilen kann. Bis zur Säubrennerkirmes soll die Oberstadt ein neues Gesicht bekommen. Ist das notwendig?
Ja, findet Edith Schattel aus Piesport, zumindest beim Parkplatz: "Dieser Matschplatz war eine Katastrophe!" Ihr Mann Robert stimmt zu: "Die Neugestaltung ist eine Bereicherung. Das ganze Ensemble mit dem Fürstenhof wird aufgewertet." Das denkt auch Melanie Gabriel aus Erden: "Der alte Parkplatz war ein Dreckecken, hat nicht mit dem neu gebauten Fürstenhof zusammengepasst. Jetzt sieht es schon schön aus."
Karsten Mathar vom Verein Stadtmarketing Wittlich sagt, der Umbau des Parkplatzes sei "grundsätzlich dringend notwendig" gewesen. Die Optik sei gelungen, vor allem die Lichtstelen auf der Übergangsfläche.
Hildegard Adamy aus Kinheim gefällt die Treppe: "Die ist direkt am Busbahnhof. Das ist gut für die Schüler, die können sich da hinsetzen." Und der neue Parkplatz? "Der war notwendig; auf dem alten stand immer das Wasser, wenn es geregnet hat", sagt Adamy. Waltraud Basten aus Wittlich findet den Parkplatz "gut und sehr ansprechend". Kritischer ist die Studentin Anna-Lena Haller aus Wittlich: "Ich hätte mir mehr Grünflächen gewünscht. Und dass der Zebrastreifen entfernt wurde, ist problematisch - gerade für ältere Menschen."
Das findet auch Heinz-Werner Steffen. Der Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes hat sein Büro im Fürstenhof: "Grundsätzlich bin ich froh, dass das Matsch loch weg ist." Aber: "Dass diese Übergangshilfe in der Praxis so funktioniert wie geplant, wage ich zu bezweifeln. Ein Zebrastreifen wäre besser gewesen." Der Parkplatz sei "okay" geworden.
"Es gibt wenige Grünflächen und die Straßenlaternen sind nur außen angebracht. Natürlich wissen wir, dass da unten die Kirmes stattfinden muss. Wäre es ein reiner Parkplatz, hätte man das sicher anders gemacht."
Zu leiden hatte unter der Umgestaltung das Haus der Jugend (HdJ): Die an das Haus angrenzende Grünfläche wurde zugunsten des Parkplatzes verkleinert. Hans Floter, Leiter des HdJ: "Das ist unser dickster Wermutstropfen."
Dennoch sagt Floter: "Die Umgestaltung hat das Stadtbild und auch das Haus der Jugend erheblich aufgewertet."
Die Bauarbeiten werden laut Jan Mußweiler, Pressesprecher der Stadt, spätestens Ende Juli fertig sein (siehe Extra). Seit vergangener Woche kann der Parkplatz Kurfürstenplatz wieder beparkt werden.Extra

Laut Jan Mußweiler, Sprecher der Stadt Wittlich, sollen die Bauarbeiten bis Ende Juli abgeschlossen sein. Bis dahin müssen der Ottensteinplatz - zwischen Schlossgalerie und Busbahnhof - fertig gepflastert und Bänke, Papierkörbe und Fahrradständer aufgestellt werden. Außerdem wird der historische "Fußabdruck" von Burg Ottenstein hergestellt und die Schweinegruppe des Künstlers Hanns Scherl wird aufgebaut. gub

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