Zwei Millionen Euro für Halle und Maschinen

Das Überbetriebliche Ausbildungszentrum Wittlich besteht seit 40 Jahren. In der Lehreinrichtung werden Ausbildende und Angestellte in technischen Berufen geschult. Jetzt sind die drei Standorte, die über Wittlich verteilt waren, in der Max-Planck-Straße zusammengefasst und der Maschinenpark modernisiert worden.

Wittlich. Das Überbetriebliche Ausbildungszentrum (ÜAZ) hat in diesen Tagen zwei Anlässe zum Feiern: Zum einen besteht die Lehreinrichtung in Wittlich inzwischen 40 Jahre. Siewurde 1971 gegründet, um die regionalen Betriebe im gewerblich-technischen Bereich durch Angebote bei Aus-, Fort- und Weiterbildung zu unterstützen. Träger des ÜAZ ist ein Zweckverband, dem der Landkreis, die Handwerkskammer Trier und die Industrie- und Handelskammer Trier angehören.

Lehrgänge für 16 Berufe



Zum anderen sind die beiden ehemaligen Standorte in der Otto-Hahn-Straße und in der Koblenzer Straße jetzt in den Standort in der Max-Planck-Straße integriert worden. Dies wurde möglich durch den Bau einer neuen Halle mit einer Grundfläche von 1400 Quadratmetern. Dort werden junge Menschen an computergesteuerten Maschinen der neuesten Generation in Berufen der Metallverarbeitung ausgebildet. Insgesamt bietet das ÜAZ Ausbildungslehrgänge in 16 Berufen an. Dazu gehören Berufe in der Metalltechnik und im elektronischen Bereich, aber auch Hauswirtschaftler, Maler und Lackierer sowie Tischler.

Die Lehreinrichtung hat eine Million Euro in die neue Immobilie und eine weitere Million Euro in neue Maschinen investiert, sagt Detlef Wiese, stellvertretender Geschäftsführer des ÜAZ. Einige der bisher genutzten Maschinen entsprachen nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik und wurden deshalb ersetzt. Für neue Kurse wurden zudem computergesteuerte Maschinen zur Produktion von Werkstücken angeschafft, die von immer mehr Firmen genutzt werden.

Das Gebäude wurde aus Rücklagen des ÜAZ sowie aus dem Erlös des Gebäudes in der Otto-Hahn-Straße bezahlt. Die Maschinen hat der Zweckverband finanziert. Das ÜAZ ist in drei Bereichen tätig, sagt Wiese.

Zum einen werden jungen Menschen praktische Ausbildungsinhalte in industriellen Berufen vermittelt. Dazu gehören Berufe wie Mechatroniker, Industriemechaniker, Verfahrenstechniker oder Elektroniker Betriebstechnik. Begleitet wird diese Ausbildung vom theoretischen Unterricht in der Berufsschule. Dabei verbringen die Auszubildenden das komplette erste Lehrjahr im ÜAZ und in der Berufsschule, bevor sie im zweiten Lehrjahr ihre praktische Tätigkeit bei ihrem Arbeitgeber aufnehmen.

Das zweite Standbein ist die Fort- und Weiterbildung für Mitarbeiter der heimischen Betriebe. In Lehrgängen, die mit den Firmen erarbeitet werden, werden die Beschäftigten über neue Entwicklungen in ihren Berufen informiert und geschult.

Schulabschluss nachholen



Weiterhin ist das ÜAZ im sozialen Bereich tätig. Junge Menschen können am ÜAZ ihren verpassten Schulabschluss nachholen oder sich auf eine Ausbildung vorbereiten. Diese Lehrgänge werden in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit und den Jobcentern organisiert. Auch Lehrgänge für Personen über 50 Jahre bietet das ÜAZ an, um diese wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

Insgesamt besuchen zwischen 250 und 270 Schüler täglich das ÜAZ. 50 Personen sind bei der Lehreinrichtung angestellt, um sie zu unterrichten.

Künftig will sich das ÜAZ vermehrt in die Schulen begeben, um dort die Schüler mit überwiegend praktischen Fähigkeiten aufzufangen und für den Arbeitsmarkt fit zu machen, sagt Wiese. Zudem beobachten er und seine Mitarbeiter den Arbeitsmarkt, um zu sehen, wohin er sich entwickelt und um dann entsprechende Kurse anbieten zu können.

"So können wir helfen, den Facharbeitermangel in der Region zu verringern", sagt Wiese.

HINTERGRUND GESCHICHTE DES ÜAZ WITTLICH EXTRA INFOTAG



1971: Gründung Zeckverband Überbetriebliches Ausbildungszentrum 1971: Neubau Bildungszentrum Max-Planck-Straße 1981: Berufe aus der Holztechnik werden ins Angebot des ÜAZ aufgenommen 1987-2005: Betrieb eines Wohnheimes für 50 Schüler 1993: Bezug weiterer Werkstatträume in der Otto-Hahn-Straße 2001: Berufe aus der Informations- und Telekommunikationstechnik kommen hinzu 2005: Kooperation mit der Arge Bernkastel-Wittlich 2007: Einstieg in die Ausbildung zum Industriemeister Metall in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer Trier 2008: Einstieg in den dualen Studiengang Bachelor of Engineering 2010: Zusammenlegung der drei verschiedenen Wittlicher Standorte in der Max-Planck-Straße mit gleichzeitiger Modernisierung des Maschinenparks. cst

HINTERGRUND GESCHICHTE DES ÜAZ WITTLICH EXTRA INFOTAG



Das ÜAZ Wittlich veranstaltet am Freitag und Samstag, 15. und 16. April, jeweils von 8 bis 16 Uhr seine Technologietage. Dabei können sich Interessenten und Betriebe über das Angebot des ÜAZ informieren. Themen und Schwerpunkte sind Darstellungen in der Metalltechnik mit Vorführungen mehrerer Firmen, Präsentationen in der Elektrotechnik, Farbtechnik sowie Holztechnik. Am 16. April stehen Experten zudem zu Informationen über die Angebote im Bereich Kunststofftechnik zur Verfügung. cst

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