Zwei Ortsteile, ein Kindergarten

Kaum sind die großen Straßenprojekte gemeistert, plant Zeltingen-Rachtig den Neubau einer Kindertagesstätte. Angestoßen von gesetzlichen Vorgaben, die es bis 2013 auch für Einjährige zu erfüllen gilt, soll das Projekt die Ortsteile verbinden, in denen es bisher jeweils einen Kindergarten gibt. Außerdem soll 2011 der Umbau des Kunstrasenplatzes beginnen.

 Der Rachtiger Kindergarten ist mit Ausnahme des Eingangstores von Mauern umgeben und macht einen wenig einladenden Eindruck. Für einen Ausbau wären hohe Investitionen nötig. TV-Foto: Ursula Schmieder

Der Rachtiger Kindergarten ist mit Ausnahme des Eingangstores von Mauern umgeben und macht einen wenig einladenden Eindruck. Für einen Ausbau wären hohe Investitionen nötig. TV-Foto: Ursula Schmieder

Zeltingen-Rachtig. Neben Straßen- und Sportplatzbau prägen 10 000 Euro Planungskosten Kindergarten den Haushalt von Zeltingen-Rachtig.

Der Neubau soll wie das neue Feuerwehrhaus die Ortsteile verbinden. Der Rechtsanspruch für Zweijährige sowie ab 2013 für Einjährige auf einen Kindergartenplatz zwingt zum Handeln. Laut Ortsbürgermeister Manfred Kappes gibt es zunehmend Anfragen.

In den Kindergärten Zeltingen und Rachtig wären hohe Investitionen erforderlich und es fehlt an Platz.

Ein Neubau nahe der Grundschule mit Turnhalle biete die Chance, Kosten zu senken und Räume für die Jugend zu schaffen. Ersten Gesprächen nach gebe es Konsens mit den Trägern, den Kirchengemeinden und den Gemeinden Erden und Lösnich, deren Kinder den Zeltinger Kindergarten besuchen.

Dorfmoderation beantragt



Ein zweites Zukunftsvorhaben ist laut Kappes die beantragte Dorfmoderation (ausführlicher Bericht folgt). Mit Blick auf B 50 neu und Hochmoselübergang sei sie "ein ganz wichtiger Schritt zur Weiterentwicklung" von Tourismus und Ortskernen.

Noch in diesem Jahr wird in den Ausbau von Moselstraße (60 000 Euro) und Am Roten Weg im Gewerbegebiet (120 000 Euro) investiert. Außerdem sind 20 000 Euro Planungskosten Alte Poststraße, 80 000 Euro für den Kunstrasenplatz, 55 000 Euro für Entwässerung Neubaugebiet Auf'm Flur und 95 000 Euro Restzahlung Weingartenstraße eingestellt. Hinzu kommen "Altlasten": 50 000 Euro Verwaltungskostenanteil Uferallee und 61 000 Euro Endrechnung Brückenkopfkreisel. Kredite sind nicht erforderlich, sodass die Kommune Schulden abbauen kann. Durch die großen Straßenprojekte sind diese auf 1 874 392 Euro (Ende 2010) gestiegen. Pro Kopf der 2285 Bürger sind das 820 Euro (Landesschnitt 393 Euro).

Daneben belasten die Pflichtaufgaben. Bei 2 050 260 Euro Erträgen und 2 773 910 Euro Aufwendungen fehlen 723 650 Euro im Ergebnishaushalt.

Grundsteuern steigen



Der Anstieg von 544 780 Euro im Jahr 2010 (2009: 112 740 Euro) resultiert laut Kämmerer Günter Wagner aus geringeren Schlüsselzuweisungen des Landes sowie höheren Kosten, Umlagen und 223 000 Euro für Wertminderungen des Gemeindevermögens (Abschreibungen), die seit Einführung der kaufmännischen Buchführung (Doppik) zu buchen sind. Die Haushaltsdefizite lassen laut Wagner das Eigenkapital schmelzen. Und zwar von 12,2 Millionen Euro (Eröffnungsbilanz Januar 2009) auf 8,8 Millionen Euro im Jahr 2014. Wegen neuer Berechnungssätze hat der Rat die Grundsteuer A von 280 auf 285 Prozent angehoben, die Grundsteuer B von 320 auf 340 Prozent (pro Grundstück zwölf bis 20 Euro mehr pro Jahr). Ansonsten drohen der Gemeinde Nachteile bei der Umlagehöhe an Kreis und Verbandsgemeinde. Auch dem Friedhofs-Minus (18 580 Euro) wird mit höheren Gebühren begegnet. urs

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