Zwei Pils, drei Wein, heim im Hänger

TRABEN-TRARBACH-WOLF. Für ihren "Promilleexpress" kämpfen die Organisatoren des Wolfer Straßenfests vom 16. bis 18. September: Nachdem der Landesbetrieb Straßen und Verkehr zunächst eine Genehmigung für den Einsatz des Planwagens, der von einem Traktor gezogen wird, verweigert hatte, stellte Verkehrsminister Hans-Artur Bauckhage (FDP) nun eine Sondergenehmigung in Aussicht.

Blau sein und trotzdem sicher nach Hause kommen können - das sollen die Gäste des Wolfer Straßenfests. Mit einem vom Volksmund "Promilleexpress" getauften Traktoranhänger können sie seit 1991 während des Fests zwischen Wolf und Traben-Trarbach hin- und herfahren. Doch aus Sicherheitsgründen versagten die Behörden in diesem Jahr dem "Straßenexpress" zunächst die Genehmigung. "Zu gefährlich", hieß es bereits in den vergangenen Jahren regelmäßig, wenn die Organisatoren des Straßenfests eine Genehmigung für die Fahrten auf der Bundesstraße 53 zwischen Traben-Trarbach und Wolf haben wollten. Das Argument: Fahrzeuge wie der "Straßenexpress" könnten zwar innerorts bei Brauchtumsveranstaltungen eingesetzt werden, die Fahrt über die Bundesstraße sei aber zu riskant. Zu groß sei der Geschwindigkeitsunterschied zwischen dem mit Tempo 25 fahrenden "Express" und den übrigen Autos, zu hoch das Risiko eines Auffahrunfalls. Bislang fand sich aber immer eine Lösung, so dass der "Promilleexpress" doch fahren durfte: In den 90er Jahren wurde während des Fests die Geschwindigkeit auf der Bundesstraße auf 70 Stundenkilometer begrenzt, in den vergangenen Jahren galt Tempo 50. Organisatoren müssen Auflagen erfüllen

Außerdem mussten die Organisatoren weitere Auflagen erfüllen: Ein zugelassener Busfahrer musste am Steuer des Traktors sitzen, außerdem betreute im Anhänger eine Begleitperson die Mitfahrer. Die Organisatoren halten das für ausreichend für die Sicherheit der Fahrgäste. "Angst haben wir eigentlich nicht, es ist noch nie etwas passiert", sagt Alexandra Boor-Krüger, im Vorstand der Straßenfestgemeinschaft zuständig für die Verkehrsanbindung. "Der Anhänger ist tagsüber gut zu sehen und nachts beleuchtet." Bereits 2004 war die Genehmigung für den Einsatz des Straßenexpresses mit dem Zusatz "letztmalig" versehen. Doch davon ließen sich die Organisatoren des Fests nicht abschrecken. "Das kann doch nicht sein, das Ding fährt seit fast 15 Jahren", sagt Boor-Krüger. Die Fest-Organisatoren stellten im Frühjahr einen neuen Antrag. Als sie erfuhren, dass der abgelehnt werden sollte, mobilisierten sie Unterstützer: "Ulrich Weisgerber und die Verbandsgemeinde haben sich sehr für uns eingesetzt", sagt Boor-Krüger. Erst nach einem Schreiben des Landtagsabgeordneten Alexander Licht (CDU) stellte Verkehrsminister Bauckhage eine Sondergenehmigung in Aussicht. "Ich habe den Landesbetrieb Straßen und Verkehr Rheinland-Pfalz, Außenstelle Trier, gebeten, eine Sondergenehmigung zu erteilen", heißt es in einem Schreiben des Ministers an Licht. Damit ist den Wolfern eine Genehmigung nahezu sicher.

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