Zwei Stempel für ein gutes Stück Fleisch

WITTLICH/PRÜM. Die Beteiligten im Projekt "Eifel-Premium-Schinken” haben Wort gehalten: Unabhängige Kontrolleure bescheinigen ihnen höchste Qualität im gesamten Produktionsablauf. Das Projekt "Dachmarke Eifel” (der TV berichtete) setzt auf Spitzenprodukte mit klarer Herkunft aus der Region. Das erste davon, im Vorjahr erstmals zum Probieren freigegeben, war der Eifel-Premium-Schinken.

Dass die hohen Ansprüche auch in der Herstellung eingehalten werden, ist den beteiligten Bauern und Metzgern inzwischen von unabhängigen Prüfern bescheinigt worden. Nur das Beste aus der Eifel - von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zum Verkauf im Fachhandel - das ist das Motto. Und damit es eingehalten werden kann, haben die Landwirte und Metzger ein eigenes Handbuch für ihr Qualitätsmanagement entwickelt. Offenbar mit Erfolg: "Das Handbuch hat seine Feuertaufe in der Praxis bestanden”, meldet Jutta Wirtz vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) in Bitburg, die den Erzeugern als fachliche Beraterin zur Seite steht. Bei den landwirtschaftlichen Betrieben habe sich das Qualitäts-Handbuch bereits im vergangenen Jahr bewährt. Vor kurzem erfolgten erstmals auch die Betriebskontrollen bei den Schlachtern und Verarbeitern nach dem neuen Konzept. Resultat: Das Bremer Prüfinstitut "SGS Control-Co. mbH” sprach den Kooperationspartnern Lob und Anerkennung für das Handbuch aus. "Für den Premium-Schinken ist alles Nötige geregelt”, nichts bleibe "dem Zufall oder eigener Auslegung” überlassen, urteilt Auditorin Ina Zubrägel. Die verbindlichen Prüfpläne und Verfahrensanweisungen zur Bewertung erleichterten die Kontrollen und sorgten für Transparenz und Vergleichbarkeit. Das gemeinsam verfasste Buch ist indessen der schriftliche Ausdruck einer groß angelegten Kooperation. Denn: "Nur wenn Landwirte und Metzger partnerschaftlich zusammen arbeiten, ist Spitzenqualität möglich”, sagt Gerhard Saar, Geschäftsführer der Schweine-Vermarktungsgenossenschaft Rheinland-Pfalz-Saar e.G. (SVG).Übersichtliche Infos bei geringem Aufwand

Das Ziel: einerseits für die Betriebe kompakt und übersichtlich alle Programminformationen vorzuhalten. Andererseits sollen einheitliche Vorlagen gewährleisten, dass die Dokumentationen mit möglichst wenig Aufwand zu erledigen sind. Besonders hervorzuheben sei die Benutzerfreundlichkeit des Qualitätsmanagements. Jutta Wirtz: "Sie ist Ergebnis eines intensiven Diskussionsprozesses, bei dem die Praktiker ihr ganzes Know-how eingebracht haben. So kristallisierten sich nach und nach die optimalen Lösungsmöglichkeiten für die Praxis heraus.” Zum Beispiel der zweiteilige Brennstempel, wichtigstes Instrument zur Gewährleistung der Rückverfolgbarkeit: Im Schlachtbetrieb kennzeichnet der neutrale Klassifizierer die programmtauglichen Schweine mit dem ersten Teil des Stempels in Form des Eifel-Logos. Den zweiten Teil mit Angabe der Chargen-Nummer erhält der Schinken beim Einsalzen in der Fleischerei. Ein Eifel-Premium-Schinken muss beide Stempel tragen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort