Zweite Ausbildungsmesse in Wittlich startet - 54 Unternehmen stellen sich Schülern vor

Wittlich · Jugendlichen so früh wie möglich eine Orientierung über zahlreiche Berufe geben: Das ist das Ziel der Veranstalter der Wittlicher Ausbildungsmesse Take Off. Durch organisatorisches Geschick ist es ihnen gelungen, dass sich auf der Messe auch kleine Handwerksbetriebe vorstellen können.

Wittlich. Der Raum 101 im ersten Stock des Wittlicher Stadthauses ist gut gefüllt. Dort haben sich Wittlichs Bürgermeister, Vertreter von Banken und die regionale Presse eingefunden.
Der Grund: Die Organisatoren der Ausbildungsmesse Take Off 2017 stellen ihren aktuellen Planungsstand vor. Die Messe, die nach 2015 in diesem Jahr zum zweiten Mal im Eventum in Wittlich angeboten wird, wird vom Wirtschaftskreis Bernkastel-Wittlich organisiert. Laut dem Vorsitzenden des Vereins, Walter Kunsmann, richtet sich die Messe vor allem an Schüler, die kurz vor ihrem Abschluss stehen. "Wir wollen ihnen so früh wie möglich eine Orientierung bieten." Insgesamt 54 Betriebe aus der Region nehmen an der Messe teil. Und die würden nach Schätzungen der Veranstalter mehr als 100 Ausbildungsberufe vorstellen. Unter den Firmen sind unter anderem nach dem derzeitigen Planungsstand, der auf der Internetseite des Vereins zu finden ist, Unternehmen wie Dr. Oetker, Benninghoven und das Einkaufszentrum Bungert.Firmen kommen gerne


Der Vorsitzende des Arbeitskreises "Schule Wirtschaft" und Mitorganisator, Detlef Wiese, zeigt sich erfreut darüber, dass es kein großer Aufwand war, die Firmen zu einer Teilnahme zu bewegen. Sie hätten sich größten Teils selbst gemeldet und gefragt, ob sie einen Platz bekämen. Wiese erklärt sich das mit der erfolgreichen Startveranstaltung vor zwei Jahren.
Damals hätten die Unternehmen unter den rund 1200 Gästen viele Kontakte knüpfen und den ein oder anderen Praktikumsplatz für die Osterferien anbieten können. Außerdem erklärt Wiese es damit, dass es für Unternehmen in der Region immer wichtiger sei, frühzeitig Nachwuchs einzustellen, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.
Besonders stolz ist Walter Kunsmann darauf, dass er und seine Helfer es geschafft haben, neben Unternehmen aus dem Handel oder der Dienstleistungsbranche auch Handwerksbetriebe für eine Teilnahme an der Messe zu begeistern: "Darum haben wir gekämpft." Einen Wermutstropfen gegenüber 2015 gibt es aber. Damals seien etwa 30 Betriebe mehr dabei gewesen. "Das hängt damit zusammen, dass wir in diesem Jahr kein Speed-Dating haben", erklärt Wiese. Das ist ein spontanes Vorstellungsgespräch vor Ort. Dadurch wäre es auch kleineren Betrieben möglich gewesen, sich ohne eigenen großen Stand mit den Jugendlichen zu unterhalten.
Die Veranstalter wollten aber in diesem Jahr auch auf die kleinen Handwerksbetriebe nicht verzichten und haben mit der Kreishandwerkerschaft gesprochen. Die stelle jetzt einen Stand, wo sich die kleineren Handwerkbetriebe präsentieren könnten. Außerdem haben die Veranstalter an die Flüchtlinge gedacht. Deswegen werde auch die Migrations- und Integrationsberatung Bernkastel-Wittlich anwesend sein.
Wittlichs Bürgermeister Joachim Rodenkirch sieht die Messe als Chance, den Arbeitsmarkt in der Region für die Zukunft zu festigen und stellt sich hinter die Organisatoren. Diese hoffen, ähnliche Besucherzahlen zu erreichen wie 2015, sagt Wiese.
"Wir haben in diesem Jahr früher mit Werbung begonnen, und die Veranstaltung ist mittlerweile ja auch bekannt." Eine Strategie, über die Sozialen Netzwerke für die Veranstaltung zu werben, gebe es allerdings derzeit noch nicht.
"Dafür fehlen uns die Leute", gibt Wiese zu. Die Teilnehmer des Gesprächs lassen keinen Zweifel daran, dass es nach 2017 eine erneute Veranstaltung geben wird, die den Jugendlichen in der Region die unterschiedlichen Berufe näherbringen soll. Denn oftmals wüssten diese gar nicht, was ihnen direkt vor der Haustür angeboten werde. Mit der Veranstaltung könnten somit nicht nur Arbeitsplätze in Firmen besetzt, sondern auch dafür gesorgt werden, junge Menschen in der Region zu halten.
Die Ausbildungsmesse Take Off 2017 geht in diesem Jahr in die zweite Auflage und zwar am Sonntag, 19. März, von 11 bis 18 Uhr, und am Montag, 20. März, von 9 bis 16 Uhr im Eventum in Wittlich.Meinung

Social-Media ist das A und O
Die Veranstalter hoffen, mit Werbung möglichst viele Jugendliche für die Messe begeistern zu können. Eine Strategie für Soziale Medien haben sie nicht. Das ist aber das A und O einer Werbekampagne, die Schüler zum Ziel hat. Facebook, Instagram und Snapchat sind nunmal die Plattformen, auf denen sich Schüler bewegen. Dort wird ihre Sprache gesprochen, und genau auf diesen Plattformen müssen auch Veranstalter von Messen werben, die um die Gunst des Nachwuchses buhlen und von ihm wahrgenommen werden wollen. s.grauer@volksfreund.deExtra

Der Wirtschaftskreis Bernkastel-Wittlich wurde 1994 von Bernhard Clemens gegründet. Damals hieß der Verein noch Ursprungsnetzwerk Wirtschaftskreis Wittlicher Tal (WWT). 2013 wurde der Verein um die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues und die Einheitsgemeinde Morbach erweitert und umbenannt. Derzeit vertritt der Verein die Interessen von mehr als 180 Unternehmen aus der Region. grau

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