Zwischen den Fronten

Da können Licht und Meurer noch so sehr Attribute wie Normalität und Legitimität bemühen: Wenn sich zwei Landtagsabgeordnete ein und derselben Partei eine Kampfabstimmung um fraktionsinterne Pöstchen liefern, stimmt die Chemie nicht mehr.

Es grenzt an Harakiri, wenn Meurer die Konfrontation mit ihrem Kreisvorsitzenden sucht, ohne vorher wenigstens eine "Hausmacht" um sich geschart zu haben, damit sie bei der Kampfabstimmung überhaupt eine Chance hat. Dass sie kurz darauf gegen Siegfried Schneider den zweiten Anlauf unternimmt, kommt einer Verzweiflungstat gleich. Elfriede Meurer sucht nach Profil und Anerkennung. Auch in den Reihen der Christdemokraten ist ihr dies bisher nicht gelungen. Die Vorfälle in der CDU-Fraktion deuten darauf hin, dass sie zwischen die Fronten parteiinterner Lager geraten ist, ja sogar zu deren Spielball wurde. Dem Vorsitzenden Licht fällt es immer schwerer, seine Partei zu einer Einheit zusammenzuschweißen. Einige sehen in dem Schmusekurs mit der Landrätin eine Gefahr für das eigene Parteiprofil, andere nehmen ihm die Dauerattacken gegen Christoph Böhr übel. Licht sitzt zwischen den Stühlen - und die bevorstehende Legislaturperiode scheint spannender zu werden, als es nach dem Wahlergebnis vom 13. Juni den Anschein hatte. a.follmann@volksfreund.de

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