Zwischen Lob und Jammer: Konzept des Morbacher Weihnachtsmarkts sorgt für Verstimmung bei den Katholischen Frauen

Morbach · Weihnachtsstimmung in kompakterer Form wollte der Morbacher Gewerbe- und Verkehrsverein seinen Gästen bieten. Deshalb standen die Hütten auf dem Unteren Markt und die ambulanten Händler in der Biergasse. Die Katholischen Frauen und die Firmlinge fühlten sich im Pfarrheim abgehängt.

 Nikolaus und sein Knecht Ruprecht kamen bestens bei den Kindern an. TV-Fotos (4): Herbert Thormeyer

Nikolaus und sein Knecht Ruprecht kamen bestens bei den Kindern an. TV-Fotos (4): Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), HERBERT THORMEYER ("TV-Upload Thormeyer"

Morbach. Vorweihnachtliche Atmosphäre im Ortskern von Morbach. Der Weihnachtsmarkt des Gewerbe- und Verkehrsvereins sowie der traditionelle Schwänzchesmarkt sind dieses Jahr kompakter aufgebaut worden. Besucher Thomas Greber aus Morbach findet das gut: "Es ist jetzt viel gemütlicher und das Parken wurde auch gut gelöst."

Weitgereiste Gäste aus Houston in Texas sind fasziniert.
"So was gibt es bei uns überhaupt nicht", erklärt Senja Polladill. Mit ihrer Freundin Sheila Machalik ist sie der Meinung: "Dieser Markt ist richtig cool." Auch Standbetreiberin Monika Mettler findet das neue Konzept gut, sagt aber: "Schade ist nur, dass der Schwänzchesmarkt leidet. Der wurde so drangehängt." Auf dem Schwänzchesmarkt bieten ambulante Händler ihre Produkte an. Er heißt deshalb so, weil es in früherer Zeit auch ein Viehmarkt war und sich so mancher einen Spaß daraus machte, abgeschnittene Schweineschwänze an die Mäntel von Zeitgenossen zu heften, ohne dass die das merkten.

Diese Art von Humor gibt es heute nicht mehr.
Der ist den Katholischen Frauen im Pfarrheim auch vergangen, denn sie fühlen sich mit dem neuen Konzept vom Markt komplett abgehängt. "Die haben uns nicht einmal gefragt", schimpft Ursel Marx. Der Aufwand mit 20 Helfern sei immer gleich groß, doch der Umsatz gehe um 30 Prozent zurück, weil viel weniger Besucher am Pfarrheim vorbeikommen.
Denn dort steht ja kein Marktstand mehr davor. Nur Einheimische wissen, dass es im Pfarrsaal Gulaschsuppe, Kaffee und Kuchen gibt.

Auch die Firmlinge mussten einen Stand aufbauen oder mit einem Bauchladen für ihre karitative Aktion für krebskranke Kinder Geld sammeln.
Auch sonst war viel Wohltätigkeit auf dem Weihnachtsmarkt zu finden. So etwa ein recht junger Verein für sozialtherapeutische Projekte wie Eingliederungshilfen für Behinderte und psychisch Kranke. Das Café Dunkel wurde vorgestellt, in dem Sehbehinderte in völliger Dunkelheit bedienen, damit die Gäste erfahren, wie es ist, blind zu sein.Ein Ort für Karitatives

 Auf verlorenem Posten: Josephine Risser, Liliane Wittmann und Sina Schmitt (von links) sind Firmlinge, die sich auf den Weg über den Markt machen mussten, denn vor dem Pfarrheim fand dieser nicht statt.

Auf verlorenem Posten: Josephine Risser, Liliane Wittmann und Sina Schmitt (von links) sind Firmlinge, die sich auf den Weg über den Markt machen mussten, denn vor dem Pfarrheim fand dieser nicht statt.

Foto: Herbert Thormeyer (doth), HERBERT THORMEYER ("TV-Upload Thormeyer"
 Sind in sozialen Projekten aktiv: Jan und Sarah Peter und Marion Klein (von links) boten an, was ihre Klienten geschaffen hatten.

Sind in sozialen Projekten aktiv: Jan und Sarah Peter und Marion Klein (von links) boten an, was ihre Klienten geschaffen hatten.

Foto: Herbert Thormeyer (doth), HERBERT THORMEYER ("TV-Upload Thormeyer"
 Auf verlorenem Posten: Josephine Risser, Liliane Wittmann und Sina Schmitt (von links) sind Firmlinge, die sich auf den Weg über den Markt machen mussten, denn vor dem Pfarrheim fand dieser nicht statt.

Auf verlorenem Posten: Josephine Risser, Liliane Wittmann und Sina Schmitt (von links) sind Firmlinge, die sich auf den Weg über den Markt machen mussten, denn vor dem Pfarrheim fand dieser nicht statt.

Foto: Herbert Thormeyer (doth), HERBERT THORMEYER ("TV-Upload Thormeyer"


"Wir betreuen mehr als 30 Klienten und verkaufen hier die Produkte aus der Kreativwerkstatt", sagt Jan Peter und bietet die Waren der Betreuten an.
Alles selbst gemacht haben auch die Kinder aus der Kita Schulstraße. Die Erzieherinnen Brigitte Petry-Künzer und Anke Radics boten Kekshörnchen, Nussecken und Schokocrossies feil. Geschätzte 4000 Besucher nutzten das Angebot des Weihnachtsmarktes, der von einem herrlich sonnigen, knackig-kalten Wetter gesegnet war. Das macht Laune auf Glühwein und Punsch.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort