Zwischen Schutzzone, Kulturlandschaft und Koalitionsverhandlung

Auch rund um den Flughafen Hahn gibt es eine Schutzzone, die Windkraftvorhaben behindern könnte. Allerdings ist die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues derzeit viel mehr damit beschäftigt, die Grenzen der Kulturlandschaft Moseltal neu zu ziehen. Statt zwei könnte es dort künftig nur eine Windkraftfläche geben.

Lautzenhausen/Bernkastel- Kues/Traben-Trarbach. Nicht nur bei Bitburg gibt es einen Anlagenschutzbereich der Deutschen Flugsicherung, sondern auch rings um den Flughafen Frankfurt-Hahn. Dort wird ein Peiler geschützt. Solche Geräte liefern während des Sprechfunkverkehrs ein Peilergebnis, das es den Fluglotsen ermöglicht, das Flugzeug zu identifizieren.
Prüfungsergebnis offen


Genau wie in der Eifel kann es auch in dieser Zone im Kreis Bernkastel-Wittlich zu Einschränkungen bei der Windenergienutzung kommen. Allerdings ist das Ergebnis der Einzelfallprüfungen völlig offen.
Eine generelle Absage erteilt die Deutsche Flugsicherung dort nicht.
Ohnehin gibt es für die ans Moseltal grenzenden Verbandsgemeinden derzeit ganz andere Herausforderungen in Sachen Windkraft. Sie müssen die frisch festgelegten Vorgaben für die "historischen Kulturlandschaften" - und dazu zählt das Moseltal - (der TV berichtete) in ihre Flächennutzungspläne übertragen.
So wird der Verbandsgemeinderat Bernkastel-Kues am morgigen Mittwoch um 18 Uhr in der Güterhalle darüber diskutieren, wo sich künftig Windräder drehen sollen. Der Beschlussvorschlag sieht vor, dass es südlich von Gornhausen entlang der VG-Grenze lediglich eine große für Windkraft vorgesehene Fläche geben soll, die außerhalb der Kulturlandschaft Moseltal liegt und auch außerhalb der Flugsicherungszone. Die bisher vorgesehenen Gebiete bei Wintrich und Kleinich wären damit Geschichte.
Änderung auf Eis gelegt


Die Verbandsgemeinde Traben-Trarbach ist potenziell ebenfalls von all diesen Restriktionen betroffen, wartet jedoch mit der Änderung des Flächennutzungsplans ab. "Wir haben das auf Eis gelegt, weil wir erst wissen wollen, wie die Koalitionsverhandlungen ausgehen", sagt Bürgermeister Ulrich Weisgerber. Falls Windkraft in Zukunft finanziell nicht mehr attraktiv sei, habe es keinen Sinn, Geld in die Planung zu investieren. kah

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